Spielräume „Schee und schiach zugleich“

Mo, 13.05.  |  17:30-17:55  |  Ö1
Musik aus allen Richtungen. Politisches Liedgut aus Österreich – neue Hassliebeslieder, eine Protesthymne und Tucholsky-Songs

Die Wiener Festwochen rufen mit dem Festwochenstart am 17. Mai 2024 die Freie Republik Wien aus. Dazu hat Herwig Zamernik alias Fuzzman, der Kurator des heurigen Eröffnungskonzerts am Rathausplatz, eine eigene Hymne geschrieben, die aus diesem Anlass erklingen soll. Weitere Musik im Zeichen der Revolution ist zu erwarten, auftreten werden Künstler und Künstlerinnen wie Pussy Riot, Voodoo Jürgens, Bipolar Feminin, Monobrother, Gustav und Paula Carolina.Auch das Wiener Hiphop-Duo Kreiml & Samurai ist für gesellschaftspolitische Ansagen gut. Auf ihrem neuen Album „Ranz oder gar nicht“ richten sie einen scharfen Blick auf ihr Heimatland – in Hassliebe: „O du mein Österreich / So vü schee und schiach zugleich“ rappen sie auf der jüngsten Single „Oh Du mein Österreich“.Politisch im weitesten wie im engeren Sinne ist auch eine CD- und Buchveröffentlichung, die der Schauspieler, Musiker und Autor Robert Stadlober am 23. Mai 2024 im Wiener Theater Akzent vorstellt. Stadlober hat Texte des 1935 verstorbenen deutschen Schriftstellers Kurt Tucholsky in einer Anthologie versammelt – parallel zu dieser Buchveröffentlichung erscheint im August bei Staatsakt eine LP mit Vertonungen einiger dieser Texte durch Stadlober. Stadlober will uns mit den Schriften dieses Denkers und Journalisten der Weimarer Republik ins Gedächtnis rufen, dass sich eben so viel nicht verändert hat seit Tucholsky sagte: „Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.“ Dabei geht es, wie es im Ankündigungstext der Veranstaltung heißt, „um die Unmöglichkeiten des menschlichen Umgangs. In Liebesdingen wie in Dingen des Hasses, um die Sinnlosigkeit von Gewalt und die Hoffnungslosigkeit von Politik die sich über Gewalt zu vermitteln sucht.“

in Outlook/iCal importieren