Adele Neuhauser im Interview

Adele Neuhauser, als Bibi Fellner, bereits zum fünften Mal gemeinsam mit Harald Krassnitzer im österreichischen Tatort.
TVButler besuchte sie bei den Dreharbeiten zur neuesten Folge mit dem Arbeitstitel "Zwischen den Fronten" in Wien.

Adele Neuhauser im Interview. Bild: Rass TVButler: Was kann man über den neuen Tatort schon sagen?
Adele Neuhauser: "Dieser 'Tatort' braucht natürlich wieder eine Leiche. Er wird perfide. Eine ganz gemeine, aber sehr wichtige Geschichte, weil Hintermänner eine sehr große Rolle spielen."

Kennen Sie Alfred Dorfer, der den Bösewicht spielt?
Neuhauser: "Mit dem Dorfer habe ich einmal bei einem Kinofilm mitgemacht. Ich kenne seine Arbeit. Ja, seine Programme habe ich mir angeschaut."

Sie sind als kaputter Cop von der Sitte zum Ermittlerteam gestoßen. Bessert sich das Kaputtsein?
Neuhauser: "Der Schnaps wird immer weniger, wird nicht mehr so benötigt, der gebrochene Charakter ist allerdings noch nicht ganz überstanden. Es schwingt noch etwas mit aus der Vergangenheit, von der Sitte."

Hat die "Tatort"-Rolle ihr Berufsbild verändert?
Neuhauser: "Ich mache meine Arbeit so, wie ich sie immer gemacht habe. Das einzige, was sich jetzt geändert hat, ist, ich habe genug zu tun. Es beginnt die neue Staffel von 'Vier Frauen und ein Todesfall' und dann kommen heuer nach zwei 'Tatorte' hinzu."

Adele und die "Tatort"-Blutauffrischung?
Neuhauser: "Ich war nie so recht eine 'Tatort'-Schauerin. Ich durfte zwar vorher schon mit dem Harald Krassnitzer bei einem mit drehen, war da aber auf der anderen Seite des Gesetzes. Ich glaube es hat dem 'Tatort' sehr gut getan. Die Figur der Bibi gibt jetzt insgesamt den Akteuren mehr Spielraum. Man taucht wesentlich mehr in die Fälle ein, kriegt auch eine Haltung der Kommissare mit, die notwendig ist."

Wird's ein Pantscherl mit dem Eisner geben?
Neuhauser: "Natürlich wäre ein Pantscherl mit dem Eisner vorstellbar. Aber ich glaube nicht, es wäre für beide Figuren schade. Im Sinne der weiteren Entwicklung. Die Freundschaft, die die beiden aufgebaut haben, gibt mehr Spielraum und dem Ganzen mehr Reichtum."

Hat Sie der Erfolg überrascht?
Neuhauser: "Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet. Aber ich habe gedacht, dass das gut geht. (lacht.)

Sie sind für die Romy-Preis nominiert?
Neuhauser: "Ich habe ihn ja noch nicht. Aber natürlich freut mich die Nominierung sehr."

Was möchte die Adele Neuhauser noch spielen?
Neuhauser: "Ich bin über viele, viele Jahre die skurrile Richtung gegangen. Ich würde mir jetzt gerne einmal eine andere Frau vorstellen, eine weiche, verletzliche, eine Frau, die nicht so wahnsinnig viele Probleme hat. Aber vielleicht andere Probleme. Vielleicht eine dritte Phase, ja, ich liebe das Komödiantische."

Danke fürs Gespräch.