David Schalko und Braunschlag

Porträt David SchalkoDavid Schalko schrieb das Drehbuch führte Regie und fungierte nebenbei auch als Produzent. Mit "Braunschlag" gelang ihm ein grotesker, telegener Fortsetzungsroman, dem hoffentlich noch viele folgen werden.

Wie nahe liegt Braunschlag am österreichischen Herzen?
David Schalko: "'Braunschlag‘ ist ein Ort, der in einem dunklen, abgelegenen Winkel des österreichischen Herzen liegt. Und der Humor ist eine kleine Taschenlampe, mit der man sich vorwagt, die aber zunehmend schwächer wird."

Sind die eben gesehenen zwei Teile (Anm. Premiere im Künstlerhaus Kino, Wien 1) noch zu toppen?
Schalko: "Die ersten zwei Folgen waren eine Einführung. Wenn Sie der Meinung sind, das war skurril, dann warten Sie ab, was sich in den nächsten Folgen abspielt. Jetzt geht's erst richtig los."

Wie lange haben Sie an den acht Folgen geschrieben?
Schalko: "Ein Jahr. Während dem Schreiben hatte ich auch Kontakt zu den wichtigsten Schauspielern, um auszuloten, was geht, was spielbar ist. Wichtig war die Haupthandlungsstränge untereinander zu verbinden." 

Haben Sie hier Autobiographisches einfließen lassen?
Schalko: "Für mich ist es eine Geschichte, weil ich als Kind dort im Waldviertel war. Es war so, als würde man seine Wurzeln wieder zurück erobern. Da kommt der Bauxi (Hund) vor, die Katzen, auch die tote, nur halt in einem anderen Zusammenhang. Es geht darum, etwas Authentischen herzustellen, das stimmig ist. Das ist halt die beste Methode, Dinge, die man kennt, zu verarbeiten."

Zuerst gibt's die DVDs bei Hoanzl, dann im Herbst den ORF, warum?
Schalko: "Die Ausstrahlung war ursprünglich für März geplant. Im Hauptabend an acht aufeinander folgenden Donnerstagen war's aber schwierig wegen Fußball und Feiertagen ein passendes Zeitfenster zu finden. Außerdem hat sich das Fernsehen verändert, besonders bei Serien, hier gibt es eine eigene Fan-Klientel, die lieber ihre Serien auf DVD sehen, um sie im einem Stück zu konsumieren."

Man hat den Eidruck, bei der Crew handelt es sich um eine Schalko-Familie?
Schalko: "Große Regisseure haben auch immer mit den selben Schauspielern gearbeitet. Zum Beispiel: Bergman. Bei uns gibt es ca. 100 Schauspieler, wo man aus dem Vollen schöpfen kann. Ich hatte lauter Alpha-Tiere auf einem Fleck. Es entwickelt sich eine Kooperation, ich weiß, mit denen kann man gut arbeiten. Trotzdem, mit der Hälfte der Leute, die mitspielen, habe ich noch nie gearbeitet."

Wird's eine Fortsetzung geben?
Schalko: "Ich habe es mir offen gelassen, ob es eine Fortsetzung geben wird. Noch gibt es keine Idee für die zweite Staffel. Denn da wurde so ziemlich alles hineingepackt."

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