Vorgestellt Bernsteins Münchner Schubert

Fr, 13.12.  |  11:30-12:00  |  Ö1
Franz Schuberts große C-Dur-Symphonie, in Probe und Aufführung mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Leonard Bernstein von 1987

„Es gibt eine Art Schubert-Jazz“, krächzt die tiefe Stimme mit dem undefinierbaren Akzent, eine Stimme, die gerade deshalb so dringlich tönt, weil sie so raspelnd, rau und verwundet wirkt. Und dann erklärt Leonard Bernstein dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks an diesem Junitag des Jahres 1987 im Kongressaal des Deutschen Museums in München, wie man den ständigen „Downbeat“ im Vortrag kompensiert, um die Musik zum Singen, Tanzen, Schweben zu bringen. Eine neue Doppel-CD dokumentiert also nicht nur den Live-Mitschnitt der gemeinsamen Interpretation, sondern auch deren Entstehung in den Proben. Beides ist ungemein fesselnd: Man erlebt Bernstein bei der Arbeit – und kann an einem eigentlich wohlbekannten Werk neue Facetten entdecken, das nicht nur zur Unterscheidung von Schuberts anderer, der „kleinen“ C-Dur-Symphonie (Nr. 6, D 589) den Beinamen der „großen“ ganz zu Recht trägt.

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