Vorgestellt Die Akademie für Alte Musik Berlin spielt Mozart
Mo, 16.12. | 11:30-12:00 | Ö1
Den Klarinettisten Anton Paul Stadler und Mozart verband bereits eine enge Freundschaft, als Mozart am Ende seines Lebens beschloss, ihm ein Klarinettenkonzert zu widmen. Der Komponist schrieb ein Werk, das heute zum Standardrepertoire für die moderne Klarinette gehört, für Stadler und sein Instrument aber kaum spielbar war. Die Originalnoten zu diesem Konzert gingen nach Mozarts Tod verloren, wobei zehn Jahre später drei Verlage unterschiedliche Fassungen für die dann schon weit populärere Klarinette in A veröffentlichten.Mozart musste sichtlich Gefallen daran gefunden haben, seinen Freund mit seiner Bassettklarinette mit einer kaum lösbaren Aufgabe herauszufordern. Die Bassettklarinette (der Vorgänger der modernen Klarinette) unterscheidet sich in Spielweise, Tonumfang und Klangfarbe grundlegend von den modernen Instrumenten. Auf dem vorliegenden Album verwendet der Klarinettist Ernst Schlader eine nachgebaute Bassettklarinette, die der Stadlers nachempfunden ist. Das klangliche Ergebnis ist erstaunlich. Die in historischer Aufführungspraxis herausragende Akademie der Alten Musik spielt in alter Stimmung bereits einen Halbton tiefer. Hinzu kommt, dass Schlader eine Klarinettenstimme heranzieht, die der verschollenen aus Mozarts Feder näher kommen soll als jene, die wir heute von den meisten Einspielungen kennen. Dadurch kann die Bassettklarinette ihre satte Tiefe wunderbar ausspielen. Die neue CD überzeugt auch durch eine ungemeine Spielfreude, sowohl bei der Akademie, als auch bei Schlader, der vor allem in den Reprisen die Melodie meisterhaft verziert. Umrahmt wird dieses Kernstück von der 29. und 33. Symphonie, die die Akademie in kleiner Besetzung brillant, durchsichtig, leicht und völlig frei von Pathos interpretiert.
in Outlook/iCal importieren