Moment Die Perle als Schmuckstück

Di, 17.12.  |  15:30-15:55  |  Ö1
Perfekte Kugelform oder verspielte Barockperle. Porträt eines runden Fremdkörpers aus Perlmutt

Wenn in einer Muschel eine Perle wächst, handelt es sich dabei eigentlich um einen Unfall. Ein kleiner Fremdkörper dringt in den Bereich zwischen Schale und Muschelfleisch ein und stört dabei an dieser Stelle die Perlmuttproduktion an der Innenseite des Gehäuses. Die Muschel überzieht nun den Fremdkörper Schicht für Schicht mit Perlmutt, dem Baumaterial der Schale, wodurch schließlich eine Perle entsteht. Das Hauptkriterium zur Bestimmung der Qualität von Perlen ist der Lüster, ihr schimmernder Glanz an der Oberfläche. Je gleichmäßiger dieser ist und je weniger stumpfe oder teigige Stellen zu sehen sind, desto hochwertiger ist die Perle. Vom Spätmittelalter bis Anfang des 20. Jahrhunderts gab es übrigens auch Perlen aus Österreich – kleine Flussperlen, bekannt als „Passauer Perlen“. Vor allem Adelige ließen damit ihre Gewänder besticken. Auch ein Collier von Kaiserin Maria Theresia war mit österreichischen Flussperlen besetzt. Heute ist die einzige heimische Flussperlmuschel mit dem lateinischen Namen „Margaritifera margaritifera“ vom Aussterben bedroht. Eine Erkundigung unter Perlen-Kennern.Moderation und Regie: Johanna Steiner

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