Sound Art: Kunst zum Hören Manfred Grübls weit gefasster Kunstbegriff
Do, 19.12. | 23:03-0:00 | Ö1
„Das Interessante an der akustischen Kunst ist, dass sie ungreifbar ist. Sie schwebt im Raum und bewegt sich im metaphorischen Bereich. Für Søren Kierkegaard ist sie deshalb die höchste aller Künste."Manfred Grübl vertritt einen weit gefassten Kunstbegriff. Seine vielseitige Arbeit umfasst Installationen, Performance, Foto, Video und Skulptur bzw. stellt eine Weiterführung dieser Medien dar. Grübl interveniert im öffentlichen Raum. Er durchdringt diesen mit seiner Kunst und schafft so die Möglichkeit für künstlerische Arbeit im Alltag. Die Rezipienten und Rezipienteninnen macht er zu diversen Akteuren und Akteurinnen seiner Kunst. Seine Arbeit zielt auf Reaktionen ab. Die Betrachter und Betrachterinnen, die Gesellschaft werden von ihm aufgefordert, Position zu beziehen. Die Auffassung von Kunst als subjektives umfassendes Erlebnis, nicht als starres Objekt im Raum, sondern als Interaktion und Kommunikation, charakterisiert Grübls Herangehensweise.Hans Groiss spricht mit Manfred Grübl in seinem Atelier über die künstlerische Arbeit mit Sound. Darunter die Arbeiten "Kunstgespräch“ sowie „Marge und Grübl"."KUNSTGESPÄCH"Performance / Serpentine Galerie / 2024Kunstgespräch ist eine Performance mit zwei Performerinnen, die sich in einer laufenden Ausstellung der Serpentine befinden und versuchen, einer anderen Person am Telefon ihr Umfeld zu erklären. Die Performerinnen sind ausgestattet mit Telefonen und Headsets.Am Anfang taucht eine Person in einem Raum auf, nach einer gewissen Zeit eine zweite Person in einem anderen Raum und die erste entfernt sich wieder aus der Ausstellung. Die Intervention endet nach einer üblichen Betrachtungsdauer, die man für eine Ausstellung einer bestimmten Dimension benötigt. Wenn man mit einem Headset telefoniert, ist es, als würde man sich in einen anderen Raum begeben, abgekoppelt von den Aktivitäten, die im Realraum gerade stattfinden. Umgekehrt hat es auch für die anderen Ausstellungsbesucher*innen etwas Absurdes, weil sich diese Abkoppelung auch auf Gestik und Mimik auswirkt. Es ist eine Raum-in-Raum-Situation, die das Umfeld der Ausstellungsbesucher*innen verändert und in einen anderen Erlebnisbereich führt."Marge und Grübl"eine rudimentäre Aussprache Das/Die Video/Vinyl zeigt die Problematik einer Kommunikation zwischen zwei Welten.Man bemüht sich die selbe Sprache zu finden, sehr oft ist es aber Erfolglos. Heulen verwenden Wolfe die in Rudeln leben um sich über große Distanzen zu verständigen und Territorien abzustecken. Wie Wolfe leben auch wir in Rudeln – Städte, Dörfer und Familienverbände in unterschiedlichen Dimensionen und Strukturen. Die Kommunikation erfolgt auf verbaler Ebene, für große Distanzen werden Hilfsmittel wie etwa das Internet oder das Telefon verwendet um soziale Strukturen aufrecht zu erhalten. In der Kommunikation mit meiner Hündin Marge geht es darum, eine Decodierung zu finden. Der Hund ist dabei als domestizierte Form des Wolfes das Bindeglied zur Natur.
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