Ausgewählt Nicht nur „Fledermaus“
Di, 31.12. | 10:05-11:00 | Ö1
Die Meisteroperette des Johann Strauss scheint an der Wiener Staatsoper ein „Muss“ für den letzten Tag des Jahres zu sein. Doch das war keineswegs immer so, denn „Die Fledermaus“ taucht erst 1900 als Silvesterstück auf. Davor wechselten sich Ballette sowie deutsche, französische und italienische Opernwerke ab, so etwa „Der Freischütz“ und „Hänsel und Gretel“, Meyerbeers „Dinorah“ und „Der Prophet“, „Cavalleria rusticana“ und „La traviata“. Im 20. Jahrhundert war Platz für Mozart und Puccini, aber auch für die Erstaufführungen von Zeitgenössischem, wie Kreneks „Johnny spielt auf“ (1927) und Jaroslav Krickas „Spuk im Schloss“ (1932). Die Ausweichquartiere der unmittelbaren Nachkriegszeit erlaubten jeweils zwei Silvestervorstellungen, so etwa „Der Rosenkavalier“, „Die Hochzeit des Figaro“ und „Don Pasquale“ im Theater an der Wien, während an der Volksoper „Die Fledermaus“ dominierte. Mit der von Herbert von Karajan geleiteten „Fledermaus“-Premiere am 31. Dezember 1960 etablierte sich die Tradition, doch auch in jüngerer Vergangenheit stoßen wir auf eine Ausnahme: 1999 und 2000 setzte Ioan Holender zum Jahreswechsel „Die lustige Witwe“ an.
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