Vorgestellt Mozart und Sainte-Colombe
Di, 31.12. | 11:30-12:00 | Ö1
Mozart (1756 – 1791) und Sainte-Colombe (?? – 1711): Beide könnte man jeweils als „Junior“ bezeichnen. W. A. Mozart hatte schließlich einen Vater, der auch komponierte. Wobei dann noch Wolfgangs Sohn Franz Xaver als Komponist tätig war, quasi „nochmals Junior“. Die Geschichte der Mozarts ist vergleichsweise sehr gut dokumentiert, was im Falle der barocken Musik-Dynastie Sainte-Colombe nicht behauptet werden kann. So ist nicht nur die Lebenszeit von „Saint-Colombe dem Älteren“ und „dem Jüngeren“ unklar, sondern auch deren generelle Identität. Wir wissen eigentlich nicht einmal, ob sie wirklich Vater und Sohn waren. Dass trotzdem Musik von ihnen erhalten ist, deutet immerhin auf die Bedeutung der Gambisten zu ihren Lebzeiten hin. Das französische Ensemble L’Acheron widmet sich mit Verve einem umfangreichen Manuskript mit 36 kurzen Stücken von „Saint-Colombe Le Fils“.Zwei aktuelle CDs geben uns in dieser Sendung Auskunft über zwei Epochen des 18. Jahrhunderts. Hier die barocken Juwelen eines kaum bekannten Gambenmeisters, da die weltberühmten klassischen Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart. Die russische Tastenvirtuosin Olga Pashchenko spielt bei den Konzerten KV 466 und KV 488 nicht nur den Solo-Part, sie leitet vom Hammerflügel aus das Orchester Il Gardellino und spielt auch in den Tutti-Passagen mit: eine Praxis, die zu Mozarts Zeiten völlig üblich war. Pashchenko erlaubt sich außerdem, im Konzert KV 466 eigene, aufregende Kadenzen zu spielen.
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