Opus – das Musikkolloquium König der Marschmusik
Mi, 01.01. | 15:05-16:55 | Ö1
Während das Neujahrskonzert das Strauss-Jahr 2025 einläutet, begibt sich das nachmittägliche OPUS auf die Spuren von John Philip Sousa, dessen Geburtstag sich im November des Vorjahres zum 170. Mal jährte. Wo Johann Strauss die Krone des Walzers trägt, schmückt sich John Philip Sousa (1854-1932) mit jener des Marsches. Zur Zeit der Jahrhundertwende trug der amerikanische Musiker, Bandleader und Komponist maßgeblich dazu bei, einem Genre zur Blüte zu verhelfen, das heute vor allem von den Blasmusiken hochgehalten wird – Hits wie „Stars and Stripes Forever“ oder „The Washington Post“ inklusive. Als Pendant zum Wiener Walzer-König wurde ihm daher schon bald der Spitzname „The March King“ verliehen. John Philip Sousa war mit der von ihm gegründeten Sousa-Band jedoch in mehrerer Hinsicht und in größeren Dimensionen wegweisend. So lieferte er mit der speziellen Besetzung seines Konzert-Blasorchesters ein Vorbild für das Bandwesen des 20. Jahrhunderts, mit der Programmierung der Konzerte verfolgte er das Ziel, Unterhaltungs- und „hohe“ Kunstmusik unter einen Hut zu bringen – was ihm durch die Verbindung von eigenen Märschen mit Arrangements sinfonischer Literatur (darunter Werke von Rossini, Wagner oder Dvorak) auch gelang.Nicht zuletzt war John Philip Sousa gewissermaßen DIE Werbeikone, wenn es darum ging, amerikanische Musik und Kultur in Europa unter die Leute zu bringen. 1900 wurde er von der amerikanischen Regierung offiziell als Vertreter der USA zur Weltausstellung nach Paris entsandt, mit seinen Konzerten auf dem europäischen Kontinent sorgte er für Hype gleichermaßen wie für Kontroverse.Ein Ö1-OPUS mit viel (Blas-)Musik, die zum Teil vielleicht überrascht. Und mit dem Musikwissenschafter Tobias Faßhauer, der 2024 die erste deutschsprachige Publikation zu John Philip Sousa veröffentlichte.
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