Radiokolleg Zweite Chance (3)

Do, 02.01.  |  9:05-10:00  |  Ö1
Neues zulassen

Einander verloren und wieder gefundenDie Kinder waren wenig begeistert, als das getrennte Elternpaar, Elisabeth und Jörg, ihnen verkündete, wieder zusammen zu sein. „Warum muss ich meine Papa-Wochenenden jetzt mit der Mama teilen?“, war die Reaktion der jüngsten Tochter. Trotzdem: die beiden gaben ihrer Beziehung nach siebenjähriger Trennung eine zweite Chance. Diesmal nehmen sie bewusst Streit und Auseinandersetzung in Kauf anstatt einander Harmonie vorzuspielen.Gestaltung: Ute MaurnböckWie aus einem stark genutzten Forst ein Nationalpark wurdeIm Gebiet zwischen Windischgarsten, Molln und Reichraming in Oberösterreich wurde bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts intensiv Holz geschlägert, um Holzkohle für die Eisenverarbeitung zu produzieren. Im Sensengebirge, wo ein Teil des Waldes für die Jagd ungenutzt geblieben war, wurde 1976 ein Naturschutzgebiet errichtet. Schon in den 1960er Jahren möchte die Ennskraftwerke AG in Molln ein Pumpspeicherkraftwerk bauen, was auf lokalen Widerstand stößt. Anfang der 1980er Jahre plant die VÖEST die Errichtung eines Kanonenschießplatzes im Reichraminger Hintergebirge, dann die Ennskraftwerke AG neuerlich einen Speichersee. Wieder wehrt sich die Bevölkerung dagegen und fordert die Einrichtung eines Nationalparks. 1997 wird er schließlich Realität. Gestaltung: Sonja BettelSprudelndes Leben nach der InsolvenzWas als Herzensprojekt hoffnungsfroh begann, endet fast in der Insolvenz. Mit ihrer Idee, hochwertige Biolimonaden zu erzeugen, die weniger gezuckert als andere sind, war Pona-Gründerin Anna Abermann erfolgreich. Die Fruchtsäfte mit österreichischem Gebirgswasser überzeugten und wurden gekauft. Selbst Corona überstand das junge Unternehmen, aber die angeschlagene Gastronomie-Branche kaufte weniger an, dann waren keine Glasflaschen für die Abfüllung zu bekommen. Das junge Unternehmen war insolvent. Das persönliche Scheitern, gesellschaftliche Stigmata, Gesellschafterhaftungen und die Ungewissheit: diese Themen führten die Unternehmerin in die Krise. Ihre zweite Chance: die Loyalität ihrer Kunden – und ein neuer Partner, mit dem sie neu beginnen konnte.Gestaltung: Ute MaurnböckKintsugi: Die goldene Verbindung Der österreichische Komponist und Klangkünstler Richard Eigner hegt eine große Leidenschaft für Kintsugi: jene traditionelle japanische Handwerkskunst, bei der zerbrochene Keramik mit einem speziellen Lack aus dem Harz des Urushi-Baums aufwändig repariert wird. Anstatt die Brüche zu verstecken, werden sie mit Gold, Silber oder Platin veredelt. Diese Praxis basiert auf der Philosophie des „Wabi-Sabi“, die Schönheit im Unvollkommenen, Vergänglichen und Einfachen zelebriert. Kintsugi erfordert viel Feingefühl und Geduld: Es kann Monate dauern, bis schließlich goldene Narben die Lieblingsteetasse zieren. Durch diese bedächtige Arbeitsweise entsteht nicht nur ein erneuertes Objekt, sondern auch Raum für Reflexion.Gestaltung: Hannah Balber

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