Radiogeschichten Fadesse im Kaufhaus
Do, 02.01. | 11:05-11:25 | Ö1
In „Sprechen lernen“ versetzt sich Hilary Mantel mit „autoskopischem“ Eifer ins England der 1950er und -60er Jahre, in ihre schwierige Kindheit und Jugend, die sich in abgelegenen Dörfern und auf Schrottplätzen, altmodischen Kaufhäuser und einer Klosterschule abspielte. Es sind diese unscheinbaren, „von rauen Winden und derben Klatschmäulern geplagten Orte“, die zum Schauplatz eben jener Momente werden, die den jungen Protagonisten und Protagonistinnen noch lange in Erinnerung bleiben. Momente, die ihr Leben für immer prägen werden: das Verschwinden des leiblichen Vaters, die neue Identität der Mutter, das plötzliche Verlorengehen und das mühsame Sprechenlernen.Hilary Mantel, geboren 1952 in Glossop, gestorben 2022 in Exeter, England, war nach dem Jurastudium in London als Sozialarbeiterin tätig. Für ihre historischen Romane „Wölfe“ (2010) und „Falken“ (2013) wurde sie jeweils mit dem Booker-Preis, dem wichtigsten britischen Literaturpreis, ausgezeichnet. 2015 erschien ihre Autobiografie „Von Geist und Geistern“ und zuletzt der dritte Band der Tudor-Trilogie „Spiegel und Licht“ (2020). Der autobiographische Erzählband „Sprechen lernen“ wurde 2023 ins Deutsche übertragen, erschien im Original „Learning to talk“ bereits 2003.
in Outlook/iCal importieren