Diagonal Stadtporträt Leningrad

So, 05.01.  |  22:05-0:00  |  Ö1
In 40 Jahren um die Welt – Best of „Diagonal“-Stadtporträts 8.: Leningrad 1990 (Wiederholung von Samstag, 17.05 Uhr)

Seit 40 Jahren reist die Ö1 Redaktion „Diagonal“ für ihre Stadtporträts um die Welt. Rund 200 atmosphärisch dicht gewebte Klangeindrücke entstanden dabei, gespickt mit Analysen, Hintergrundgesprächen, überraschenden Entdeckungen und neuen Blickwinkeln auf vielleicht schon Altbekanntes. Mit dieser Serie bringt Diagonal einen repräsentativen Querschnitt dieser Städtesendungen aus den letzten Jahrzehnten in aktuell kommentierter Fassung wieder ans Licht.Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte „Sankt Petersburg“ einen entschieden zu „deutschen“ Klang. 1914 wird der Stadtname russifiziert und aus der Metropole „Petrograd“. Bereits zehn Jahre später folgt die nächste Umbenennung. Zu Ehren des soeben verstorbenen Wladimir Iljitsch Lenin wird aus Petrograd am 26. Jänner 1924 „Leningrad“. Ihre Tage unter diesem Namen waren wiederum so gut wie gezählt, als Michael Schrott das Diagonal-Stadtporträt im Oktober 1990 mit diesen Worten eröffnete: „Leningrad, las ich, bevor ich mich dorthin aufmachte, sei unumstritten die schönste Stadt der Sowjetunion. Ja, von weitem. Und wenn die Sonne scheint. Aber wenn man die Dinge aus der Nähe betrachtet, sich im Alltagsleben umtut, dann kriegt man erst mal so einen Kultur- und Konsumschock. Einen, der einen in eine tagelange Depression stürzen lässt. So arm, so heruntergekommen, so verschlampt, so schleißig hatte man sich das alles denn doch nicht vorgestellt.Diese Stadt war Anfang des 18. Jahrhunderts innerhalb einer Generation als Gesamtkunstwerk auf 44 Inseln im Sumpf des Newa-Deltas hochgezogen worden. Peter der Große hatte sich dafür die besten Baumeister und Architekten aus Europa zusammen geholt. Mit dieser Stadt wollte der visionäre Zar sein Land nach Europa hin öffnen."Eine Sendung von Michael Schrott mit Beiträgen von Tilman Spengler, Monika Czernin, Raimund Löw und Wolfgang Ritschl. Mit einem Kommentar von Erich Klein in die Gegenwart geholt.Erstausstrahlung: 20. Oktober 1990

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