Sound Art: Kunst zum Hören Die Schönheit der Geschwindigkeit
Do, 10.04. | 23:03-0:00 | Ö1
„The art of Speed“, die Kunst der Geschwindigkeit, wurde bereits von den techno-närrischen italienischen Futuristen – wie etwa F.T. Marinetti – als beliebtes Motiv entdeckt. Mit mehr Ironie und Distanz hat der Belgrader Komponist und Radiokünstler Arsenije Jovanovic dieses Thema aufgegriffen und zum Gegenstand seiner künstlerischen Auseinandersetzung gewählt. Die Todesserie bei Formel 1-Rennen im Jahr 1994 war für ihn der ursprüngliche Anlass, diese „Gladiatorenspektakel“ in den Mittelpunkt seiner Radioarbeit zu stellen.Für „FORMULA 1 – The art of Speed“ hat Arsenije Jovanovic 1994 akustische Aufzeichnungen von Formel 1 Rennen – sein „Rohmaterial“ – zu einer radiophonen Komposition verarbeitet. Das Hintergrundmaterial für „FORMULA 1“ liefern weiters Interviews mit Formel 1 Legenden wie etwa Niki Lauda. So will Jovanovic im Unterbewusstsein Bilder und Assoziationen auslösen, die dem Hörer und der Hörerin die Atmosphäre derartiger inszenierter Männlichkeits- und Tapferkeitsrituale, in denen mit physischer Gewalt und Tod spekuliert wird, vermitteln.Die ehemalige Rennfahrerin, und heutige Tänzerin sowie Sportjournalistin Corinna Kamper spricht mit Johanna Worel und Hans Groiss über ihre Zeiten auf der Rennstrecke. Welche Erfahrungen sie als junges Mädchen in einem männerdominierten Sport machte und wie sie dem Druck der Geschwindigkeit trotzen konnte.Von der Rennbahn geht es in den Boxring. In dem Stück „AND GOD SAVE US“ von ManfreDu Schu wird ein Kampf zwischen dem Künstler und dem Philosophen Andreas Lindermayr ausgetragen. Die akustische Darstellung des Atmens, der schnellen Schritte und der Schläge erweckt eine intensive Atmosphäre, in der der Kampf ganz ohne Publikumsgeräusche oder Kommentatoren ausgetragen wird. Passend zu dem Boxkampf ist das Lied „Mei potschertes Leb’n“ des ehemaligen Profiboxers Hans Orsolic zu hören. Das Lied handelt von einem Mann, der im Boxring ein Held ist. Im echten Leben allerdings mit der harten Realität zu kämpfen hat.
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