Märkte der Welt Mauretanien: Der Dromedar-Markt

Mi, 18.12.  |  11:30-12:10  |  ARTE
Zweikanalton  Ratgeber, 2024
In der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott findet täglich einer der größten Dromedar-Märkte Westafrikas statt. Früh am Morgen werden Hunderte von Tieren in Lastwagen angeliefert und an den Meistbietenden verkauft. Dromedare haben im Leben der mauretanischen Bevölkerung schon immer eine wesentliche Rolle gespielt. Während sie für ihr Fleisch und ihre Milch noch geschätzt werden, werden sie als Transportmittel für Personen und Güter zunehmend vom Auto verdrängt. Doch wie lange noch wird das Höckertier für die Menschen in Mauretanien unentbehrlich sein?

Am Stadtrand von Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens, findet jeden Tag einer der größten Dromedar-Märkte der Welt statt. Auf einer Länge von mehr als einem Kilometer werden Hunderte von Tieren zum Verkauf angeboten.
Cherif arbeitet schon seit über 20 Jahren hier. Seine Familie und er lebten früher als Nomaden in der Wüste, doch nach Jahren der Trockenheit wurden sie in Nouakchott sesshaft. Den ganzen Tag verhandelt Cherif mit Käufern aus allen Ecken des Landes. Die Geschäfte werden mündlich abgeschlossen und mit Handschlag besiegelt. Cherifs ganzes Leben dreht sich um die Dromedare. Er fährt regelmäßig in die Wüste, um neue Tiere zu kaufen.
Lagdhaf ist einer der Ältesten auf dem Markt und eine allseits respektierte Person. Die Händler bilden eine eingeschworene Gemeinschaft. Jeden Mittag trinken sie zusammen Tee, essen Dromedarfleisch und reden über das Geschäft. Sie alle haben miterlebt, wie sich der Stellenwert des Dromedars im mauretanischen Alltag gewandelt hat. Die Köchinnen, die auf dem Markt Händler und Käufer beköstigen, schmoren Dromedarfleisch in der Tajine oder servieren es zum Couscous.
Isselmou veranstaltet Dromedar-Rennen und sucht auf dem Markt nach geeigneten Tieren. Der Sport ist in Mauretanien sehr beliebt, denn Dromedare haben eine charakteristische Art zu rennen und können Geschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometern erreichen.

Regie: Hélène Maucourant

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