Hass auf Frauen

Fr, 13.12.  |  20:45-21:15  |  tagesschau24
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Bereits 28 Frauen wurden dieses Jahr in Berlin durch Männer tödlich verletzt. Auch die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt steigt rasant. Warum gelingt es nicht, Frauen vor Gewalt bis zum Tod zu schützen?
Wir versagen jeden Tag als Gesellschaft, weil wir Gewalt gegen Frauen und Femizide nicht verhindern. Denn es gibt ja Konzepte und längst konkrete Gesetzesvorschläge, wie sich die Gewalt bekämpfen lässt – sie werden nur nicht umgesetzt. Warum ist das so?
Diese Frage stellen wir auch der verantwortlichen Senatorin für Gleichstellung Cansel Kiziltepe.

Über das gesamte vergangene Jahr gab es immer wieder neue Schreckensmeldungen über Frauen, die in Berlin durch Männer getötet wurden. Warum gelingt es nicht, Frauen vor Gewalt bis zum Tod zu schützen?
Die rbb24 Reportage begleitet eine Hinterbliebene: Die Nichte der 36-jährigen Mutter von vier Kindern aus Zehlendorf. Norhan wurde im August von ihrem Ex-Mann umgebracht - laut Generalstaatsanwaltschaft Berlin aus massiver Eifersucht und übersteigertem Besitzdenken. Ein mutmaßlicher Femizid. Inzwischen ist der Ex-Partner wegen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen angeklagt. Und das, obwohl die Gefahr bekannt war: Norhan und ihre vier Kinder waren in einer Schutzwohnung untergebracht. Ihr Ex-Mann durfte sich ihr nicht mehr nähern.

In vielen Fällen suchen Opfer vorher Schutz bei der Polizei, bei Beratungsstellen oder erstatten Anzeige. Die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt in Berlin steigt rasant – allein im vergangenen Jahr um fast neun Prozent.

Wir fragen Menschen, die sich gegen Femizide und häusliche Gewalt engagieren, was getan werden kann: Etwa die Anwältin Christina Clemm, die seit Jahrzehnten Opfer häuslicher Gewalt und Hinterbliebene von Femiziden vertritt. Und immer wieder erlebt, wie die Frauen mit der Gefahr und Gewalt allein gelassen werden.

Und die Kriminalkommissarin Ella Misselwitz: Um das Leben der Frauen zu schützen, engagiert sie sich für eine elektronische Fußfessel für Gewalttäter, die Frauen mit dem Tode bedrohen. Oder Gerhard Hafner, einer der frühen Pioniere der Männerbewegung gegen Gewalt. Er weiß: Gerade Männer müssen sich verändern. Deshalb hat er ein Programm gegründet, bei dem die gewalttätigen Männer Verantwortung für ihre Taten übernehmen müssen. Sie eint das Wissen: Gewalt gegen Frauen und Femizide sind keine Einzelfälle.

Wir versagen jeden Tag als Gesellschaft, weil wir sie nicht verhindern. Denn es gibt ja Konzepte und längst konkrete Gesetzesvorschläge, wie sich die Gewalt bekämpfen lässt – sie werden nur nicht umgesetzt. Warum ist das so? Diese Frage stellen wir auch der verantwortlichen Senatorin für Gleichstellung Cansel Kiziltepe.

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