Bis 1945 gibt es Österreich nicht mehr - als Staat. In New York, London und Moskau aber lebt die Idee eines freien und demokratischen Österreich weiter. Hunderttausende Österreicher und Österreicherinnen, viele aus Politik, Wissenschaft und Kunst, sind im Exil und bewahren ihre Österreich-Identität. Erst nach der Niederlage der Wehrmacht bei Stalingrad werden die Hoffnungen auf ein Ende der NS-Diktatur größer. 1945 ist es so weit: Die herannahende Front, die Bombenangriffe auf Städte und Industrie, die mit gemischten Gefühlen erlebte Befreiung und anschließende Besetzung durch die Alliierten. Österreich ist wieder Demokratie, aber es bleiben viele Fragen: Mitschuld am eigenen Schicksal? Wie wird es weitergehen? Wie lange wird die Besatzung dauern? Viele Soldaten sind noch jahrelang in Kriegsgefangenschaft. Der Wiederaufbau beginnt schleppend. Die vom NS-System Ermordeten und Vertriebenen fehlen im ganzen Land. Lebensmittel sind rationiert. Wichtige Infrastruktur wird in Stand gesetzt, während in Nürnberg bei den Kriegsverbrecherprozessen auch Österreicher verurteilt werden. Österreich gibt sich eine neue Bundeshymne und versucht durch Lohn- und Preisabkommen sowie durch den Marshallplan den Grundstein für einen wirtschaftlichen Aufschwung zu legen. Mit den westlichen Besatzungstruppen kommen nicht nur Freiheit und Demokratie, sondern auch Kaugummis, Jazz und moderne Kunst.
Ein Film von Wolfgang Stickler
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