Gipfeltreffen Werner Schmidbauer trifft Martin Frank

Sa, 28.12.  |  17:45-18:30  |  BR
Untertitel/VT Stereo 
Den Nußlberg bei Kiefersfelden besteigen Werner Schmidbauer und sein Gast, der Kabarettist Martin Frank, bei diesem Gipfeltreffen.

Noch bis zwei Tage vor dem Dreh hat es kräftig geschneit in den Bergen. Und so fiel die Wahl auf den Nußlberg bei Kiefersfelden, der mit seiner überschaubaren Höhe von 884 Metern und seiner südlich gelegenen Aufstiegsroute die größte Chance auf ein halbwegs schneefreies "Gipfeltreffen" bot. Ein warmes Föhn-Wochenende sorgt zudem für Frühlingsgefühle, als sich Werner Schmidbauer mit seinem Gast, dem jungen Kabarettisten Martin Frank, auf den Weg von Kiefersfelden aus hinauf zum Gipfel machte.

Martin Frank hat 2018 den "Bayerischen Kabarettpreis" gewonnen und gilt inzwischen als absoluter Publikumsliebling. In tiefstem "waidlerisch" erzählt er von seinem Geburtsort Hutthurm im Bayerischen Wald, wo er zusammen mit seinem Bruder auf dem elterlichen Bauernhof aufgewachsen ist. Martin Frank schildert eine behütete, aber auch sehr freie Kindheit, von seiner Oma, die nebenan wohnt und sich zusammen mit der Großtante um ihn kümmert. Denn Martin Franks Eltern trennen sich, als er 12 Jahre alt ist. Die Mutter zieht wieder in die Stadt, und Martin Frank und sein Bruder müssen sich entscheiden, ob sie mit ihr gehen oder auf dem Hof bleiben wollen. Obwohl er die Mutter liebt, bleiben er und der Bruder beim Vater auf dem Bauernhof und bei der Oma.

Martin Frank erzählt, dass er erst vor Kurzem aus der katholischen Kirche ausgetreten ist, obwohl er sehr christlich erzogen wurde, Ministrant und Kirchenorganist war und immer noch an Gott und das Paradies glaubt. "Es hat immer geheißen im Religionsunterricht, Jesus war ein Menschenfischer. Aber die katholische Kirche fischt nicht, sie sortiert die Menschen aus", begründet er diesen Schritt, der ihm nicht leicht gefallen ist.

Als er 16 Jahre alt ist, hat die Oma einen Schlaganfall. Martin Frank erzählt über die jahrelange Pflege der Oma und auch der Großtante, eine Aufgabe, die zu einem großen Teil in seinen Händen liegt.

Früh erkennt er, dass der Beruf des Standesbeamten auf Dauer nichts für ihn ist, bewirbt sich an einer Münchner Schauspielschule. Als er dort den anspruchsvollen Monolog in tiefstem Dialekt vorträgt, fragt in die sichtlich amüsierte Prüferin: "Können Sie das auch in Deutsch?" Aber er wird dort angenommen. Sein eigentlicher Traum von einer Karriere als Opernsänger wiederum zerplatzt beim Vorsingen am Mozarteum in Salzburg, als er sich an entscheidender Stelle "versingt". Lange hat Martin Frank an dieser herben Enttäuschung zu knabbern.

Die ausgiebige Gipfelbrotzeit beschließen Schmidbauer und Frank mit einem Kaba, dem Lieblingsgetränk von Martin Frank, den er mitgebracht hat. Die Milch dafür hat er am Morgen auf dem elterlichen Bauernhof selbst gemolken.

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