Radiokolleg Der Daoismus – Mehr als Yin Und Yang (2)

Di, 17.12.  |  9:05-9:30  |  Ö1
Der Daoismus – Hart und Weich zugleich

Der daoistischen Philosophie zufolge befindet sich die Welt in einem beständigen Zustand des Fließens und des Wandels. Sie ist das Immerbewegte, das Immer-Sich-Verändernde; es gibt nichts Festes oder Bleibendes. Auch der Mensch ist fortwährender Verwandlung unterworfen. Der Weise, so postuliert der Daoismus, akzeptiert diese Verwandlungen, er stemmt sich der Dynamik der Welt nicht entgegen. Der daoistisch inspirierte Mensch ist wie der Bambus: biegsam und fest zugleich. Damit vermag er auch den heftigsten Stürmen zu widerstehen.Neben dem Bambus ist das Wasser eines der gebräuchlichsten Symbole des Daoismus. „Die schwächsten Dinge der Welt können die stärksten Dinge der Welt besiegen“, heißt es im „Daodejing“, einem der zentralen Texte des Daoismus: „Nichts in der Welt ist dem Wasser gleich in seiner schwachen und nachgiebigen Art; und doch bewährt sich nichts besser beim Angriff des Harten und Starken. Denn es gibt keine Alternative dazu. Das Schwache kann das Starke überwältigen, und das Nachgiebige kann das Starre überwältigen.“ Eine Einsicht, der auch die niederländische Folk-Band „Bots“ in den frühen 1980er-Jahren Ausdruck verliehen hat : „Das weiche Wasser bricht den Stein“ – so lautete der Refrain eines ihrer Hits.

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