Re: Jagd mit Pfeil und Bogen Reportage Deutschland 2024

Do, 09.01.  |  19:40-20:15  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Information, 2024
In den meisten EU-Ländern ist die Jagd mit Pfeil und Bogen legal. Speziell ausgebildete Bogenjäger erlegen zum Beispiel in Spanien und Frankreich Wildschweine und Nutria, die in der Nähe von Städten erhebliche Schäden anrichten. In Deutschland ist diese Methode nicht erlaubt - aus Tierschutzgründen. Ist die Bogenjagd Tierquälerei oder manchmal die bessere Lösung?

Hobbyjäger Sören Kiss geht schon seit 15 Jahren zur Jagd. Aktuell erlegt er sogenanntes Schadwild, also Wildschweine und Rehe, im Stadtforst im brandenburgischen Fürstenwalde. Gerne würde der 50-Jährige in einigen Fällen mit Pfeil und Bogen jagen. Allerdings ist das in Deutschland seit 1976 aus Tierschutzgründen verboten.
Überall in Europa verursachen Wildschweine, Nutria, Waschbären und Co. Schäden in Milliardenhöhe. Da Jäger in stadtnahen Gebieten nicht mit Schusswaffen auf die Tiere schießen dürfen, setzen die meisten EU-Länder auf die Bogenjagd. In Spanien ist sie seit 1997 legal. Die Kommunalregierung in Madrid hat vor zwölf Jahren eine spezielle Bogenjagdeinheit gegründet, um Wildschweine von den Vororten fernzuhalten. Jäger Javier Sintez und seine Kollegen konnten so in den letzten Jahren rund 800 Tiere erlegen.

Jäger Jan Riedel, der Präsident des Deutschen Bogenjagdverbands, kämpft schon seit zehn Jahren für eine Legalisierung der Methode in Deutschland. Für ihn ist die Pirsch mit Pfeil und Bogen nicht nur die edelste Form Beute zu machen, sondern auch eine sinnvolle Ergänzung zur Jagd mit herkömmlichen Schusswaffen. Die Politik will er nun mit Beispielen aus der Praxis überzeugen und reist dafür ins französische Elsass zur Nutria-Jagd. Denn auch hier, am Rhein-Rhône-Kanal, können die pelzigen Nager aufgrund des Schiffsverkehrs nicht mit einem Gewehr getötet werden.

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