Cold Case
29. Juli 1890: Vincent van Gogh hat den gesamten Tag auf dem Feld verbracht und gemalt. Als er abends in seinem Gasthaus ankommt, blutet er, getroffen von einer Kugel. Kurz darauf stirbt er.
Lebte van Gogh ein Leben zwischen Genie und Wahnsinn, bis er sich selbst tötete? Oder war es ein Tötungsdelikt eines jungen Möchtegern-Cowboys? Mehr als 100 Jahre lang glaubt die Welt an den Suizid des Künstlers. Biograf Steven Naifeh widerspricht jedoch.
Vincent van Gogh ist einer der bedeutendsten Künstler der Menschheitsgeschichte. Sein Malstil war revolutionär, seine Pinselführung einzigartig, sein Farbenspiel unerreicht. Van Gogh war aber auch ein schwieriger Charakter. Unsicher, manisch, extrem. Der Maler lebte und arbeitete immer an der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn. Und dieser Wahnsinn trieb ihn todessehnsüchtig in den Selbstmord. So lautet die offizielle These der Experten seit mehr als 100 Jahren.
Der Pulitzer-Preisträger und Van-Gogh-Biograf Steven Naifeh widerspricht dieser Auffassung. Er will beweisen, dass van Gogh den Schuss nicht selbst abfeuerte, sondern dieser von einem 16-jährigen Jungen namens René Secrétan kam, der ständig eine Waffe trug und in einem Cowboykostüm gerne mit ihr herumfuchtelte. Möglicherweise, so seine Theorie, wurde van Gogh versehentlich angeschossen.
Naifeh hat neue Indizien gesammelt, die gegen einen Selbstmord sprechen. Doch wie stichhaltig sind diese Hinweise, die eine völlig andere Geschichte vom Tode van Goghs erzählen? Florence Kasumba prüft Naifehs Behauptung. Unterstützt wird sie von Fachexperten aus der Ermittlungspraxis: Prof. Thomas Gundlach (Hochschule Akademie der Polizei Hamburg), Prof. Dr. med. Knut Albrecht (Brandenburgisches Landesinstitut für Rechtsmedizin), Kriminalpsychologin Lydia Benecke und Militärhistoriker Dr. Stephen Bull.
Hatte jemand ein Interesse, den einsamen Künstler zu ermorden? Hatte er Neider, Widersacher, Feinde? Oder war es am Ende doch ein schrecklicher Unfall? Überraschende Details aus der Vergangenheit rücken den Tod des Jahrhundertmalers Vincent van Gogh in ein völlig neues Licht.
Ein tödlicher Schnitt im Hals einer Königsmumie, das unerklärliche Verschwinden zweier Prinzen oder der fragwürdige Selbstmord eines Künstlers – die Dokumentationsreihe "Cold Case" rollt die dunkelsten Kapitel der Geschichte neu auf. Mit den Mitteln moderner Forensik und kriminalistischem Know-how werden die "Cold Cases" von Rames III. bis Marilyn Monroe neu aufgerollt, rücken die prominenten Figuren der Geschichte in ein neues Licht und stellen gelerntes Wissen infrage.
Durch die ungelösten Fälle führt die unter anderem als "Tatort"-Kommissarin bekannte Schauspielerin Florence Kasumba. Im Stil amerikanischer Detektivromane geht sie Beweisen und Zeugenaussagen auf den Grund, trennt Fakten von Fiktion und entwickelt neue Theorien über die Geschehnisse.
Damit aus Geschichte ein Krimi wird, nutzt "Cold Case" die aus Film Noir und modernen Thrillern bekannte Ästhetik. Eine virtuelle 360°-Tatortrekonstruktion ermöglicht das genaue Prüfen der Theorien. Düstere Fotomontagen fangen den Schrecken der brutalen Verbrechen ein. Und in atmosphärischen Dokumentarstrecken gehen die Ermittler an den Ort des Geschehens.
Die Fälle erzählen von Ramses III., dessen gewaltsamer Tod erst durch eine Computertomografie entdeckt wurde. Von König Richard III. von England, der als Mörder seiner Neffen Geschichte schrieb, obwohl keine stichhaltigen Beweise gegen ihn vorliegen. "Cold Case" offenbart mit neuester Forschung, wer die eigentlichen Auftraggeber des Attentats auf Giuliano de' Medici waren. Auch bei van Gogh, dessen Selbsttötung legendär wurde, finden sich zahlreiche Indizien auf ein Fremdverschulden. Im Fall der Frankfurter Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt scheint es, als ob die wahren Täter davonkamen. So wie zuletzt auch bei Marilyn Monroe, um deren Ableben sich ein Wirrwarr widersprüchlicher Indizien spinnt.
Mit detaillierter Recherche liefert "Cold Case" ein Gesamtbild der Fälle, das dem Zuschauer ein eigenes Urteil über die möglichen Täter erlaubt und Geschichte als Krimi erlebbar macht.
in Outlook/iCal importieren