Qatar's Workers Cup - Die Weltmeisterschaft der Arbeiter
So, 29.12. | 0:25-1:55 | GEO
Doku/Reportage, USA 2017
Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar schaffen Millionen Gastarbeiter aus Afrika, Indien, Nepal und den Philippinen die nötige Infrastruktur. Sie haben keine Rechte, verdienen einen Hungerlohn und müssen in abgelegenen und überfüllten Lagern leben. Einer von ihnen ist der 21-jährige Kenneth aus Ghana. Er träumt von einer Karriere als Fußballprofi und nimmt deshalb begeistert das Angebot einer Arbeitsagentur an, die ihn gegen eine hohe Provision nach Katar vermittelt, damit er dort professionell Fußball spielen kann. Nach seiner Ankunft wird Kenneth aber schnell bewusst, dass er belogen wurde und landet schließlich auf einer der unzähligen Baustellen des Emirats. Sein Reisepass wird ihm sofort von seinem Arbeitgeber abgenommen. Kenneth darf nicht kündigen und nicht das Land verlassen. Er arbeitet 12 Stunden täglich, 7 Tage die Woche. Die Baufirmen haben ihn und die anderen Arbeiter in der Hand.
Das jährliche Fußballturnier "Workers Cup" stellt für die Arbeiter die einzige Abwechslung in ihrem trostlosen Alltag dar. Bei dem Turnier, das durch das WM-Komitee organisiert wird, vertreten die 24 Mannschaften zwar ihre Arbeitgeber, können aber trotzdem kurzzeitig auf dem Platz ihre Sorgen vergessen und für einen Moment über sich hinauswachsen. Als Menschen lassen sie sich ihre Träume und Hoffnung nicht nehmen. Kenneth hofft, dass er beim Turnier von einem Fußball-Scout entdeckt wird und auf diese Weise seinem Schicksal als Arbeiter entrinnen kann.
Die Dokumentation begleitet fünf der Gastarbeiter bei ihrer Arbeit auf Katars Baustellen und ihrer Teilnahme am "Workers Cup". So bietet der Film seltene Einblicke in das Leben dieser Arbeiter und erzählt von Ehrgeiz, Hoffnung, harscher Lebenswirklichkeit und von einem Fußballturnier, das wohlmöglich viel wichtiger ist, als die offizielle Weltmeisterschaft.
Regie: Adam Sobel
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