Die wunderbare Reise der Selma Lagerlöf
Fr, 24.01. | 21:45-22:30 | Phoenix
Selma Lagerlöf war die erste Literaturnobelpreisträgerin der Welt, sie erfand Schweden von oben zu einer Zeit, als es die ersten Flugzeuge gab, für die sie sich, wie für alles Moderne, begeisterte. Sie ließ Nils Holgersson auf dem Rücken einer Gans das eigene Land erkunden; ein dramaturgisch brillanter Trick, um Schülern die Natur und die Kultur des Landes nahe zu bringen.
Überdies war Selma Lagerlöf, geboren 1858 auf Gut Mårbacka in der Mitte Schwedens, wo sie 1940 mit 81 Jahren starb, eine der ersten Bestsellerautorinnen der Welt und die erste Schriftstellerin, die vom Schreiben leben konnte.
Der Film zeigt Ausschnitte aus der berühmten Nils Holgersson-Zeichentrickserie, aber auch aus anderen Verfilmungen ihrer 31 Romane. Er enthält viel zeithistorisches, bewegtes Archivmaterial, auf dem nicht selten Selma Lagerlöf selbst zu sehen ist. Und zu hören, denn als moderne und emanzipierte Frau nutzte Selma Lagerlöf auch Radio und Fernsehen. Zu Wort kommen die Biografinnen Anna Nordlund und Anna Karin Palm, der Biograf und Herausgeber ihrer Briefe, Holger Wolandt, sowie der Literaturkritiker Thomas Steinfeld, der Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden erstmals vollständig ins Deutsche übersetzte. Der Film zitiert aus Lagerlöfs wichtigsten Werken, aber auch aus ihren zahlreichen Briefen, gelesen von der Schauspielerin Hanna Schygulla. Nach Veröffentlichung ihres ersten Romans die Saga von Gösta Berling lernte Selma Lagerlöf die Schriftstellerin Sophie Elkan kennen. Einige Jahre später dann die Lehrerin Valborg Olander. Viele Jahre ihres Lebens lebte Lagerlöf mit zwei Frauen zugleich und wurde, wie der Film zeigt, zu einer Ikone für Homosexuelle. Doch Selma Lagerlöf kämpfte vor allem für die politische Gleichberechtigung und setzte sich für das Wahlrecht der Frauen ein.
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