Spiele der Welt Capoeira in Brasilien

Do, 30.01.  |  5:30-6:00  |  SWR
Untertitel/VT Stereo 
Ob Kampf oder Tanz ist schwer zu erkennen - und das ist auch Absicht. Denn der brasilianische Kampfsport Capoeira war einst die einzige Waffe der schwarzen Sklaven.

Die Sklaven mussten ihre Übungen als Tanz, als harmloses Spiel vor den wachsamen Augen der Aufseher und Plantagenbesitzer tarnen.
In Salvador da Bahia, der ersten Hauptstadt Brasiliens und einst Juwel im kolonialen Imperium der Portugiesen, erlebt Capoeira eine gewaltige Renaissance. Vor allem in der malerischen Altstadt finden sich viele Schulen, in denen die Altmeister der Capoeira ihre Kunst an wissbegierige Schüler weitergeben. Längst wurde der Kampf zum Sport - und dennoch ist es mehr als nur Leibesübung. Für die erst vor etwas mehr als 100 Jahren aus der Sklaverei befreiten und noch immer unterdrückten Schwarzen Brasiliens ist Capoeira Symbol ihrer Identität, ihres Widerstandes, ihres Könnens. Die Meister sehen ihre Lehrtätigkeit als Sozialarbeit. Für die Jugendlichen in den Elendsvierteln sind die perfekte Beherrschung ihres Körpers und das Erlernen einer eigenen Tradition, einer Tradition der Schwarzen, ein Weg zur Befreiung.

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