aspekte

Fr, 07.03.  |  23:30-0:15  |  ZDF
Untertitel/VT  Zeitgeschichtlicher Stoff, Deutschland 2025 Länge: 45 Min.

Während Frauen auf der ganzen Welt weiter für Gleichberechtigung kämpfen, propagieren andere Rollenbilder der 50er-Jahre.

Es hat in den letzten Jahren viele Wellen im Feminismus gegeben. Immer wieder wurden wichtige Freiheiten für die Frauen erstritten - und doch ist die Gesellschaft noch weit von Gleichberechtigung entfernt. Was muss geschehen?

In Frankreich hat der Fall Pelicot 2024 die Diskussion um die Selbstermächtigung der Frauen auf ein neues Level gehoben. Ein Meilenstein für die feministische Bewegung - oder doch "nur" ein kleiner Ermächtigungsschritt? "aspekte" spricht mit der französischen Feministin Valéri Rey-Robert über die Frage, welche Bedeutung Pelicots Mut für die Frauenrechte hat.

Nach wie vor mangelt es an Erkenntnissen, woher die Rollen kommen, die Frauen ungewollt spielen. Die Graphic Novel "Die Frau als Mensch: Am Anfang der Geschichte" beleuchtet die Herkunft der tradierten Frauenbilder von der Steinzeit an und spiegelt sie im künstlerischen Kontext. Was das für den heutigen Feminismus an Möglichkeiten birgt, fragt "aspekte" die Autorin Ulli Lust.

Sophia Fritz schreibt in ihrem Buch über "Toxische Weiblichkeit" und sieht in den kulturell erworbenen Verhaltensmustern ein Übel, denn noch immer verhalten sich Frauen größtenteils entsprechend der Rollenbilder und nicht nach ihren eigenen Bedürfnissen. Das bekommt bei der aktuellen Lage und dem Erstarken der rechten Populisten eine ganz neue politische Sprengkraft.

Der Kontrast zu den Tradwifes, die die tradierten alten Rollen aus den 50er- und 60er-Jahren wiederbeleben, ist die "Bitch" oder die "Zicke". Was es mit diesem Frauentyp auf sich hat und wie wichtig er für den Feminismus heute ist, das erzählt die Musikerin Ikkimel. Wer sich selbst als "Fotze der Nation" bezeichnet, der ist den Beleidigungen der Männer zuvorgekommen und kann unbeschwert sie selbst sein. Ob diese Rechnung aufgeht und dem Feminismus nutzt? Ikkimel spricht darüber mit Katty Salié in ihrer Lieblingskneipe.

Außerdem kommen zwei Männer zu Wort, die für die UN in der Abteilung "He for She" unterwegs sind und einen Workshop bei der Marine in Rostock leiten, um den Feminismus auch dort in den Köpfen präsenter werden zu lassen. Ihr Buch zum Thema heißt "Wenn die letzte Frau den Raum verlässt".

Mit der Theaterregisseurin Simone Dede Ayivi werden die Möglichkeiten und Notwendigkeiten des Intersektionalismus heute diskutiert - welche Rolle spielen die POC-Frauen für den aktuellen Feminismus? Ihrer Meinung nach ist schon viel Positives geschehen, aber noch immer ist viel zu tun.



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