Durch das Jahr in der weltweiten Wildnis Juli - August: Eine Zeit der Wanderungen

Do, 24.04.  |  1:40-2:25  |  ARTE
Zweikanalton  Ratgeber, 2020
Im Juli beginnen die arktischen Eiskappen zu schmelzen. Das Eis treibt in Richtung Ufer, neue Eisberge entstehen. Vor dem Archipel von Spitzbergen fischen Seezugvögel in den nährstoffreichen Gewässern. Mit dem Sommeranfang beginnt in Alaska die Wanderung der Rotlachse. Sie kehren zum Laichen in die Flüsse zurück und werden dabei zur wichtigen Nahrungsquelle für Braunbären und das gesamte Ökosystem. In Asien verwandelt der Monsun den Subkontinent und kehrt sogar den Lauf der Flüsse um. Für Millionen Muslime ist dies die Zeit des Haddsch, der großen Pilgerfahrt nach Mekka.

Im Juli beginnen die arktischen Eiskappen zu schmelzen und kalben neue Eisberge, die in Richtung Ufer treiben. Durch den Klimawandel setzt die sommerliche Schmelze immer früher ein, wird länger und intensiver. Im Sommer fischen Seezugvögel vor dem Archipel von Spitzbergen in den durch die Eisschmelze besonders nährstoffreichen Gewässern. In Alaska setzt mit dem Sommeranfang eine der größten saisonalen Tierwanderungen der Welt ein: Tausende von Rotlachsen kommen zum Laichen in die Flüsse und werden dabei zur wichtigen Nahrungsquelle für Braunbären und für das gesamte Ökosystem.

In der glühenden Hitze der kalifornischen Wüste geht eine Seitenwinder-Klapperschlange auf Beutejagd. Dabei vermeidet sie den Kontakt mit dem heißen Sand, indem sie sich blitzschnell nach vorne wirft und dann seitlich abrollt. In den trockenen Steppen Zentralasiens führen mongolische Nomaden ihre Herden dorthin, wo es wieder frisches, grünes Gras gibt, und die jungen Reiter machen sich ein Vergnügen daraus, ihre Pferde zum rasanten Galopp anzutreiben. In Asien führen die Eisschmelze im Himalaya und der Monsunregen den Flüssen gigantische Wassermassen zu. In Nepal ist die Natur im Juli feucht und üppig, zur großen Freude der Stechmücken und anderer blutsaugender Insekten – eine Plage für die meisten Säugetiere, ein Festmahl für alle Jäger der kleinen Quälgeister. Weiter südlich kehren die Wassermassen den Lauf des Mekong um und füllen den Tonle-Sap-See. Dieser verwandelt sich in ein Binnenmeer, das ein Fünftel Kambodschas bedeckt und die weltweit größte Vielfalt an Süßwasserfischen beherbergt.

Auch die Menschen gehen auf Wanderschaft: Jedes Jahr treten Millionen Muslime den Haddsch an, die große Pilgerfahrt nach Mekka. Unterdessen beginnt am Südpol der Winter. Die südlichen Glattwale machen sich auf eine 5.000 Kilometer lange Reise von der Antarktis bis nach Australien, wo sie ihren Neugeborenen eine sichere Kinderstube bieten können. Zur gleichen Zeit wandern Heerscharen von Spinnenkrabben in die Untiefen des Meeres hinab, um sich auf ihre Häutung vorzubereiten. Dabei kommt es vor, dass die Krabben übereinander herfallen und sich gegenseitig zerfleischen.

In Afrika wagen lärmende Gnu-Herden die gefährliche Überquerung des Mara River, in dem es von Krokodilen nur so wimmelt. Vor der ostafrikanischen Küste zieht unterdessen die jährliche Wanderung der Sardinen unzählige Räuber im Wasser und in der Luft an.

Regie: Karina Holden

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