Der Hitler-Fake - Geschichte einer Jahrhundertfälschung

Mi, 23.04.  |  22:15-23:45  |  WDR
Untertitel/VT Stereo 
Von der größten Entdeckung zur peinlichsten Blamage in nur wenigen Tagen: So lässt sich die Geschichte der "Hitler-Tagebücher" zusammenfassen, die das Magazin "stern" im April 1983 der Öffentlichkeit vorstellte. Man war auf einen gigantischen Betrug hereingefallen, der auch vierzig Jahre später noch Fragen aufwirft: Wer hatte ein Interesse an dieser Geschichtsfälschung? Und was sollte damit erreicht werden?

Von der größten Entdeckung zur peinlichsten Blamage in nur wenigen Tagen: So lässt sich die Geschichte der "Hitler-Tagebücher" zusammenfassen, die das Magazin "stern" im April 1983 der Öffentlichkeit vorstellte. Man war auf einen gigantischen Betrug hereingefallen, der auch vierzig Jahre später noch Fragen aufwirft: Wer hatte ein Interesse an dieser Geschichtsfälschung? Und was sollte damit erreicht werden?

Reporter Gerd Heidemann, der die vermeintlichen Tagebücher Adolf Hitlers für den "stern" ankaufte, ist im Jahr 2024 im Alter von 93 Jahren gestorben. Er fühlte sich zeitlebens zu Unrecht an den Pranger gestellt. Für diese Dokumentation hatte er sein tausende Aktenordner umfassendes Archiv in einem Hamburger Keller geöffnet. Darin: die aufgezeichneten Telefonate mit dem Maler Konrad Kujau, die in dieser TV-Dokumentation in Auszügen dokumentiert werden.

Tatsächlich sind viele Fragen noch unbeantwortet. Warum hat Kujau so explizit über Hitlers Privatleben geschrieben, über Hunde, Magenverstimmungen, Eva Braun und homosexuelle NS-Funktionäre? "Der Hitler-Fake" präsentiert Fälschungen Kujaus, die ein neues Licht auf die Tagebücher werfen: Nach Einschätzungen von Wissenschaftlern wollte Kujau den Holocaust relativieren, Hitler und das deutsche Volk von der Vernichtung der Juden entlasten und den "Führer" als menschliche Gestalt mit guten Absichten darstellen.

Der Film wurde im Auftrag von SWR, NDR und RBB produziert und wirft einen Blick auf das Netzwerk alter Nazis, das um Heidemann herum existierte, auf die Verwicklung von "Stern"-Herausgeber Henri Nannens in den Skandal und seine eigene unrühmliche NS-Vergangenheit. Außerdem zeigt er, dass die Sammelleidenschaft von Hitler-"Reliquien" in bestimmten Kreisen nach wie vor ungebrochen ist.

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