Gibt es den perfekten Song? 42 - Die Antwort auf fast alles
So, 27.04. | 8:45-9:05 | ARTE
Kultur
Musikwissenschaftler, Gehirnforscher und Experten der Musikindustrie sind auf der Suche nach der "Pop-Formel" - mit verblüffenden Ergebnissen.
Es gibt Lieder, die machen sehr gute Laune, andere versetzen in tiefe Melancholie. Es gibt sogenannte Ohrwürmer, die sich so fest im Gehirn verankern, dass man sie stundenlang nicht mehr loswird. Aber warum ist das so? Sind persönliche Vorlieben dafür ausschlaggebend? Oder gibt es gar eine Rezeptur für den perfekten Song?
Die Neurowissenschaftlerin Daniela Sammler erklärt, dass der Mensch beim Hören von Musik ähnliche Höhepunkte wie beim Geschlechtsverkehr oder Drogenkonsum empfinden kann. Denn Musik kann im Gehirn biochemische Prozesse auslösen und damit Herzschlag, Blutdruck, Atemfrequenz und Hormonhaushalt verändern. Was muss ein Song mitbringen, damit er eine solche Reaktion auslöst?
David Stammer von der Popakademie Baden-Württemberg analysiert das Streaminggeschäft von Plattformen wie Spotify. Er stellt fest, dass populäre Songs immer kürzer werden und der Gesang immer früher einsetzt. Denn ein Lied muss die Hörerschaft sofort ergreifen.
Doch das allein reicht nicht aus, um den Erfolg von Superhits zu erklären. Auch die Sozialisierung beeinflusst die Vorliebe für bestimmte Musik, erklärt der Musikwissenschaftler Volkmar Kramarz. Ein Song muss den Zeitgeist treffen und die Gefühle der Menschen in einem ganz bestimmten Augenblick widerspiegeln.
Außerdem liefert Kramarz ein besonders spannendes Indiz für das perfekte Lied: Es gibt eine bestimmte Akkordfolge, die vielen der erfolgreichsten Hits gemein ist. Wie sieht diese "Pop-Formel" aus?
Redaktion: Sara Helmig
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