Angst vor Krieg Die Deutschen in der Zeitenwende

Fr, 25.04.  |  15:00-15:45  |  Phoenix
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Anne Will geht in dem 45 minütigen Film der Frage nach, was Zeitenwende für die Menschen in Deutschland konkret bedeutet. Laut einer für diesen Film aktuell erhobenen repräsentativen Umfrage von Infratest Dimap machen sich 56 Prozent der Deutschen große oder sehr große Sorgen, dass es wieder zu einem großen Krieg in Europa kommen könnte. 67 Prozent vertrauen nicht mehr auf den militärischen Schutz der USA.

Ich hatte mir nach dem Ende des Kalten Kriegs nicht vorstellen können, dass wir wieder Kriegsangst haben müssen, sagt Anne Will. Dass unser Land plötzlich kriegstüchtig und nicht mehr nur verteidigungsfähig sein soll.

Ich habe während der Dreharbeiten erlebt, wie sich die geopolitische Lage immer weiter zugespitzt hat. so Anne Will weiter, die mit dieser Dokumentation seit Ende ihrer Talkshow zum ersten Mal wieder im Fernsehen zu sehen sein wird. Die Zeitenwende ist plötzlich mehr als ein Schlagwort der Politik, viele Menschen aber ringen noch um die richtige Antwort auf eine Zeit, in der Frieden und Sicherheit plötzlich nicht mehr selbstverständlich erscheinen.

Will fragt sich, wie Deutschland sich auf Undenkbares vorbereiten kann, stellt Fragen zum Zustand der Bundeswehr und des Zivilschutzes. Wie gut sind wir vorbereitet auf eine Lage, die sich spätestens seit der Amtsübernahme Donald Trumps im Wochentakt zu verändern, zuzuspitzen scheint?

Sie lernt den 16-Jährigen Theo kennen, der in seiner Freizeit Orgel spielt, aber nun entschlossen ist, zur Bundeswehr zu gehen. Bei einem Schnuppercamp der Truppe am Marinestützpunkt in Kiel sagt Theo: Man kann nicht immer nur hoffen, dass es Andere machen. Will trifft auch einen Unternehmer, der Bunker für Privatleute baut. Er verkaufe zu 70 Prozent an Frauen, erzählt Mario Piedje: Die sagen: Mir geht es um den Schutz der Familie vor kriegerischen Auseinandersetzungen.

Anne Will trifft aber auch Menschen, die mit dem neuen Kurs der Kriegstüchtigkeit hadern. Das Ehepaar Lotte Salingré und Thomas Stanger trieb die Angst vor Krieg zu einem ungewöhnlichen Schritt: Das Ehepaar hat dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) insgesamt fünf Millionen Euro gespendet. Sie sind gegen Aufrüstung und glauben nicht, dass Abschreckung durch Waffen den Frieden sichert.

Unsere Angst vor Krieg ist ja gut, denn Krieg ist etwas Schlechtes. Ich will, dass wir Sorge haben, dass wir alles dafür tun, dass es keinen Krieg gibt., erwidert der amtierende Verteidigungsminister Boris Pistorius Kritikerinnen und Kritikern seiner Politik. Aber das heißt eben nicht, dass man sich wie ein kleines Kind bei Gewitter die Decke über den Kopf zieht und sagt, das wird schon irgendwie vorbeigehen, sondern dass man sich wappnet.

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