zeit.geschichte auf ORF III. Die Sendungen …
Die neue ORF-III-Dokumentation erzählt die Geschichte von Gusen und den dort begangenen Verbrechen. Sie geht auf den Ort ein, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Steinbruch befindet, wo die Insassen unter unmenschlichen Bedingungen Baustoffe für die nationalsozialistischen Bauvorhaben abzubauen hatten. Mit Beginn des Krieges spielt auch die Rüstungsindustrie eine immer größere Rolle, für die die SS KZ-Insassen gegen gutes Geld als Zwangsarbeiter verlieh. Dabei wird aufgezeigt, dass die Arbeit für Steyr oder Messerschmitt zwar für manche Facharbeiter die Überlebenschancen im Lager erhöhte, dass der Vernichtungsdruck des Konzentrationslagers bei manchen Häftlingsgruppen wie russischen Kriegsgefangenen oder Juden aber weiter enorm blieb. Dies lag in Gusen auch am Bau der unterirdischen Tunnelanlage "Bergkristall", in die die Rüstungsindustrie mit Beginn der Bombardements der Alliierten verlagert wurden. Beim Bau dieser Anlagen kamen tausende KZ-Insassen ums Leben, die nicht die nötigen Fachkenntnisse besaßen, um für die deutsche Rüstungsindustrie eingesetzt zu werden.
Es wird auch der Frage nachgegangen, wie mit den Tätern nach 1945 umgegangen wurde. Zwar ist es zu Verhaftungen gekommen und einige der brutalsten Schergen des NS-Regimes wurden sogar hingerichtet, so mancher SS-Mann genoss aber seinen Lebensabend als angesehener Bürger in Freiheit. So zum Beispiel der erste Lagerleiter von Gusen Karl Chmielewski, der auch als der "Teufel von Gusen" bezeichnet wurde.
In Archivaufnahmen kommen Überlebende und der Sohn des ehemaligen Lagerleiters von Gusen Walter Chmielewski zu Wort, die ein authentisches Bild vom Leben im und mit dem Lager Gusen zeichnen. So entstand eine eingehende und vielschichtige Dokumentation von einem lange Zeit vergessenen Ort und den dort begangenen Verbrechen.
Regie: Martin Vogg
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