Heimat ist kein Ort Deutschland 2015

So, 05.05.  |  12:15-13:45  |  NDR
Untertitel/VT Hörfilm/AD Zweikanalton  Film, 2015
Rette sich wer kann: Klaus (Jörg Schüttauf), Jule (Karolina Lodyga), Uwe (Sönke Möhring, Mitte), Inge (Marie Gruber) und der junge polnische Notar Krzysztow (Piotr Witkowski) auf der Flucht vor den Kühen. Bild: Sender / Arvid Uhlig
Rette sich wer kann: Klaus (Jörg Schüttauf), Jule (Karolina Lodyga), Uwe (Sönke Möhring, Mitte), Inge (Marie Gruber) und der junge polnische Notar Krzysztow (Piotr Witkowski) auf der Flucht vor den Kühen. Bild: Sender / Arvid Uhlig
So hatten sich die Kurbjuweits den Notarbesuch nicht vorgestellt. Anstatt vom Vater, der alle Kinder nach dem Tod der Mutter im Heim abgegeben hatte, einfach Geld und Immobilien zu erben, werden sie vor eine nahezu unlösbare Aufgabe gestellt: Die strenge Stationschwester Inge samt ihrer studierenden Tochter Jule, der arbeitslose Taxifahrer Klaus und der schwule Hundesitter Uwe sollen gemeinsam in die ostpreußische Heimat des Vaters nach Polen fahren. Dort sollen sie seine Asche an Orten ausstreuen, die ihm einst wichtig waren.

Inge (54), Klaus (53) und Uwe (44) hatten und haben es nicht leicht im Leben. Der Vater gab sie ins Heim, als die Mutter viel zu früh verstarb. Inge Kurbjuweit hat es zur gefürchteten Stationsleitung im Krankenhaus gebracht. Ihr Bruder Klaus hat ein Alkoholproblem und deswegen gerade den Führerschein verloren. Das bedeutet das Ende seines Jobs als Taxifahrer. Außerdem will ihn seine Frau Monika nicht mehr sehen. Ihr jüngerer Bruder Uwe führt als schwuler Single die Hunde anderer Leute Gassi. Einzig Inges Tochter Jule scheint als Medizinstudentin einen besseren Start ins Leben zu finden.

Die Geschwister sind sich in herzlicher Abneigung verbunden. Umso größer der Schock, als sie bei der Testamentseröffnung nach dem Tod des Vaters erfahren, dass sie innerhalb von 14 Tagen zusammen nach Polen reisen müssen, um die Asche des Vaters an ausgewählten Orten zu verstreuen. Als Pfadfinder und Aufpasser dient ihnen der junge polnische Notar Krzysztow. Der kann es nicht fassen, wie schlimm die Geschwister miteinander umgehen, und schon gar nicht, dass der führerscheinlose Klaus den alten Mercedes-Wohnbus so übermütig fährt, dass sie nach einer Schlägerei mit der polnischen Polizei fast im Gefängnis landen.

Erst danach kommen alle langsam zur Besinnung, während sie immer mehr über das dramatische Schicksal ihres Vaters erfahren, der als Kind die Mutter und später die geliebte Frau verlor, und immer von der Rückkehr in die geliebte Heimat geträumt hatte.

Die endlosen Weiten Ostpreußens mit seinen Seen und Feldern beruhigt die Gemüter und fördert zarte Liebesbande zwischen dem jungen Notar und Jule. Schließlich lotst Krzysztow sie zur traditionellen Hochzeit seiner Schwester, wo seine Exfreundin Nina vehement ihre Rechte einfordert und Inge der Hof gemacht wird.

Nur Klaus bekämpft seine Ängste vorm Verlassenwerden weiter mit Alkohol und landet mit Uwe mitten in der Hochzeitstorte. Aber ausgerechnet der junge schwule Bruder ebnet ihm noch einmal den Weg zu Monika.

Über all die persönlichen Veränderungen wird das Ziel der Reise, das Erbe, immer unwichtiger. Was auch gut ist, denn schließlich ist alles ganz anders als gedacht.

Darsteller:
Marie Gruber (Inge)
Jörg Schüttauf (Klaus)
Sönke Möhring (Uwe)
Karolina Lodyga (Jule)
Piotr Witkowski (Krzysztow)
Regie: Udo Witte
Drehbuch:
Lo Malinke
Philipp Müller
Kamera:
Hans Joachim Radermacher
Yvonne Tratz
Musikalische Leitung:
Biber Gullatz
Eckes Malz

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