Wie NRW das Auto lieben lernte Ein Film von Anke Rebbert

So, 05.05.  |  14:25-15:10  |  WDR
Untertitel/VT Hörfilm/AD Stereo 
Wenn man in Deutschland über die Autoindustrie spricht, dann redet man meist über Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Aber das erste Auto für jedermann kam aus Köln. Denn hier hatten sich die Pioniere der industriellen Autoproduktion angesiedelt. Die ersten Motoren kamen aus Köln. Und hier liefen die ersten massengefertigten Autos vom Fließband.

Der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer hatte Henry Ford mit Steuererleichterungen gelockt und ihm ein Gelände in Köln-Niehl angeboten, bis heute der Deutschlandstandort von Ford. Vor 90 Jahren lief hier der Ford Y vom Band. Er kostete 1.900 Reichsmark. Es sollte der Wagen für jedermann werden.

Bis 1962 war Ford Platzhirsch in Nordrhein-Westfalen, dann kam Opel. Mit der Tochter von General Motors investierte der zweite US-Autobauer im Land. Das Werk entstand auf dem Gelände der Zeche Dannenbaum in Bochum, damals ein Paradebeispiel für gelungenen Strukturwandel. Opel und Ford boten vielen Menschen und ihren Familien eine neue Perspektive.

Ulrike Goldmann wurde 1977 die erste Meisterin bei Opel. Damals eine Sensation. Mit 19 kam sie in das Bochumer Werk. Eigentlich brauchte sie nur einen Job, um etwas Geld zu verdienen, denn Opel zahlte gut. Aus dem Intermezzo wurde ein ganzes Berufsleben. Eine Frau als Ingenieurin - seinerzeit undenkbar. Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, wie die 28-Jährige Friederike Philipsenburg in dem Film erzählt. Sie arbeitet als Entwicklungsingenieurin bei Ford.

Für Vera Leopold-Oster aus Bergisch Gladbach war das Auto ein Vehikel zur Emanzipation. Sie machte schon Anfang der 70er Jahre ihre Ausbildung zur Fahrlehrerin. In einer Zeit, in der der Beruf fast ausschließlich Männersache war. Noch heute ist sie mit Begeisterung dabei.

Natürlich gab es auch immer die Konkurrenz zwischen Opel und Ford. Heute noch zu sehen bei Bea und Marc Keiterling. Sie fährt Manta, er fährt Capri. Die Rivalität ist Dauerthema und doch sind die Beiden seit mehr als 20 Jahren ein Paar.

Die Brüder Martin und Josef Degener aus dem Münsterland sammeln Autos. Von sämtlichen Opel-Modellen, die zwischen 1940 und 1980 gebaut wurden, haben sie mindestens ein Exemplar. In der Eifel wollen sie in der Burg Vogelsang ein Opel-Museum eröffnen.

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