Heidi

Do, 09.05.  |  10:10-11:55  |  ZDF
Untertitel/VT Hörfilm/AD  Alltags-/Familienfilm, Deutschland/Schweiz/Frankreich 2015 Länge: 105 Min.

Neuverfilmung von "Heidi", dem Buch-Klassiker von Johanna Spyri, mit Bruno Ganz und Hannlore Hoger.

Die Heidi des schweizerischen Regisseurs Alain Gsponer ist wild und ungewaschen, das Leben in den Schweizer Bergen am Ende des 19. Jahrhunderts eher hart als romantisch. Neben Bruno Ganz als Almöhi und Anuk Steffen als Heidi, spielen Quirin Agrippi, Isabelle Ottmann, Katharina Schüttler, Hannelore Hoger, Maxim Mehmet, Anna Schinz und andere.

1880 im Schweizer Kanton Graubünden. Die verwaiste Heidi wird von ihrer Tante Dete (Anna Schinz) zum Großvater des Kindes, dem Almöhi, gebracht. Der Einsiedler hat in der kleinen Berg-Gemeinde einen schlechten Ruf. Manche halten ihn sogar für einen Mörder. Heidi ist dem Großvater in seiner spärlich möblierten Hütte zunächst nicht willkommen. Doch schon bald hat sich der alte Mann an die Anwesenheit des Mädchens und an seine herzerfrischende, aufrichtige Art gewöhnt. Heidi liebt das karge Leben und die unbeschwerten Sommertage, die sie mit dem Geißen-Peter (Quirin Agrippi) und den Ziegen auf der Alm verbringt.

Doch eines Tages steht Tante Dete wieder vor der Tür. Gegen den Willen Heidis und des Großvaters verfrachtet sie das Mädchen in einen Zug nach Frankfurt am Main. Dort soll das Schweizer Naturkind bei den Sesemanns leben. Klara (Isabelle Ottmann), die Tochter der reichen Kaufmannsfamilie, sitzt im Rollstuhl. Ihre Mutter ist tot, der Vater (Maxim Mehmet) geht seinen Geschäften nach und ist selten zu Hause. So wächst Klara in dem riesigen Haus unter dem strengen Regiment ihrer Gouvernante Fräulein Rottenmeier (Katharina Schüttler) sehr isoliert auf. Nur die gelegentlichen Besuche der liebevollen Großmutter (Hannelore Hoger) bereiten ihr Freude. Heidi und Klara freunden sich schnell an. Doch während sich Klaras Befinden durch die Anwesenheit der lebhaften Heidi sichtlich verbessert, hat Heidi unbändige Sehnsucht nach dem Großvater und den Bergen.

Bescheiden, aber herzlich: Klaras Großmutter (Hannelore Hoger) wird vom Almöhi (Bruno Ganz) vor seiner Hütte bewirtet. Bild: Sender
Bescheiden, aber herzlich: Klaras Großmutter (Hannelore Hoger) wird vom Almöhi (Bruno Ganz) vor seiner Hütte bewirtet. Bild: Sender

Die elternlose Heidi wird von ihrer Tante beim Großvater auf der Alm untergebracht. Zunächst will der alte Einsiedler nichts mit dem Kind zu tun haben. Doch das ändert sich schnell.

Nachdem Heidi sich an das abgeschiedene Leben gewöhnt hat, taucht ihre Tante wieder auf und nimmt das Mädchen gegen seinen Willen mit nach Frankfurt. Doch ein Leben ohne den Opa, die Berge und den Geißenpeter macht Heidi krank.

1880: Tante Dete (Anna Schinz) bringt die verwaiste Heidi (Anuk Steffen) zu ihrem Großvater, dem Almöhi (Bruno Ganz), in die Berge des Kantons Graubünden. Der Großvater, der als Einsiedler lebt und nur ganz selten ins Dorf kommt, hat in der kleinen Gemeinde einen schlechten Ruf. Manche halten ihn sogar für einen Mörder.

Heidi ist dem alten Mann in seiner spärlich möblierten Hütte zunächst nicht willkommen. Doch schon bald hat er sich an ihre herzerfrischende, aufrichtige Art und ihre Anwesenheit gewöhnt. Heidi selbst liebt das karge Leben. Morgens bricht sie mit dem Geißenpeter (Quirin Agrippi) und den beiden Ziegen des Großvaters auf die Alm auf. Dort verbringen die Kinder und die Tiere einen ganzen Sommer lang fast unbeschwerte Tage.

Fast, weil Heidi mithilfe einer kleinen Erpressung dem ungeduldigen Peter erst einmal abgewöhnen muss, die Ziegen zu schlagen, wenn sie nicht gleich parieren.

Selbst der harte Winter wird für Heidi dank des Großvaters eine schöne Zeit. Er siedelt mit ihr zeitweise ins Dorf über, damit das Mädchen zur Schule gehen kann.

Mit dem Frühjahr steht eine alte Bekannte wieder vor der Tür - Tante Dete. Gegen den Willen Heidis und des Großvaters verfrachtet sie Heidi in einen Zug, der nach Frankfurt am Main fährt. Dort "verkauft" Dete das Schweizer Naturkind in die Familie Sesemann. Die Sesemanns sind eine reiche Kaufmannssippe. Der Vater (Maxim Mehmet) ist die meiste Zeit seines Lebens auf Geschäftsreisen, die Mutter früh verstorben, die liebevolle Großmama (Hannelore Hoger) nur selten zu Gast.

Deshalb wächst die kleine Klara (Isabelle Ottmann), die an den Rollstuhl gefesselt ist, in dem riesigen Haus unter dem strengen Regime ihrer Gouvernante Fräulein Rottenmeier (Katharina Schüttler) sehr isoliert auf.

Die Mädchen freunden sich schnell an. Doch während Klaras Befinden durch Heidis Anwesenheit besser wird, leidet Heidi an schwerem Heimweh. Sie muss zurück in die Berge und zum Großvater.

Anuk Steffen, die neue Heidi des 21. Jahrhunderts, setzte sich als Neunjährige beim Casting gegen 500 andere Bewerberinnen durch. Über "Heidi" sagt sie: "Heidi kann besser ruhig sein als ich. Ich bin häufig überdreht. Aber wir könnten gute Freundinnen sein." (Zitiert nach "Süddeutsche Zeitung für Kinder", 5./6. Dezember 2015)

Und ihr Freund Peter, der im Film so wenig Geduld mit den Geißen (Ziegen) zeigt, war im richtigen Leben so verliebt in die Tiere, dass er zwei nach den Dreharbeiten mit nach Hause nahm. Ansonsten meint er über den Dreh: "Ich dachte nicht, dass so viel gemogelt wird: falsche Holzstücke im Feuer, falscher Schnee, falscher Regen, falscher Nebel." (Zitiert nach "Süddeutsche Zeitung für Kinder", 5./6. Dezember 2015)

Gedreht wurde die Neuauflage von "Heidi" an 47 Tagen in Graubünden, München, Thüringen und Sachsen-Anhalt: "In Graubünden filmte das Team vor allem Außenaufnahmen wie die Alphütte und den Weideplatz bei Splügen und die Dörfli-Szenen in Latsch oberhalb von Bergün. Übrigens wurden auch die beiden bekanntesten 'Heidi'-Filme von 1952 und 1954 mit Elsbeth Sigmund und Heinrich Gretler großenteils im Albutlatal realisiert." (Zitiert nach "Eine authentische Heidi", "Filmecho/Filmwoche" vom 28.11.2015)

Die beiden alten "Heidi"-Filme waren in einer vom Schweizer Fernsehen aufwendig restaurierten Fassung bereits im ZDF zu sehen.

Regisseur Alain Gsponer widmete den Film seinem verstorbenen Vater Karl Gsponer, der bis zu seinem zwölften Lebensjahr Ziegen hütete.

"Gsponer (der Regisseur) meidet konsequent die verklärende Heile-Welt-Gemälde früherer Verfilmungen und setzt insbesondere bei der Schilderung der entbehrungsreichen Existenz in der einsamen Almhütte und in einem ärmlichen, schmutzigen Bergdorf auf Realismus." Reinhard Kleber, "Filmecho/Filmwoche" 48/2015 vom 27.11.2015

Autorin Petra Volpe (Jahrgang 1970) über ihr Drehbuch zu einem Film, dessen Vorlage aus dem 19. Jahrhundert stammt: "Heidi bezahlt für die Frustration der Erwachsenen. Sie ist ihnen ausgeliefert. Heidi ist kein Entwicklungsroman. Sie hat bei Spyri keine Zukunft und darf nicht erwachsen werden. Im Film ist das anders, dort hat Heidi ein Ziel: Sie will Schriftstellerin werden." (Zitiert nach "Komm nach Haus, find dein Glück!" Melanie Mühl in FAZ, 18.10.2014)

"Heidi" erhielt das FBW-Prädikat "besonders wertvoll".



Darsteller:
Anuk Steffen (Heidi)
Bruno Ganz (Almöhi)
Quirin Agrippi (Peter)
Isabelle Ottmann (Klara)
Katharina Schüttler (Fräulein Rottenmeier)
Hannelore Hoger (Großmama Sesemann)
Maxim Mehmet (Herr Sesemann)
Peter Lohmeyer (Sebastian)
Jella Haase (Tinette)
Anna Schinz (Dete)
Regie: Alain Gsponer

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