Abenteuer Wildnis Im Reich der Wolga - Ein Strom wird geboren
Mo, 16.12. | 11:50-12:35 | BR
2020
Die Wolga ist ein Mythos, ein Fluss der Superlative und die natürliche Lebensader Russlands. Mit über 3.500 Kilometern ist sie der mächtigste Fluss Europas. Ihr Einzugsgebiet ist größer als Frankreich, Spanien und Portugal zusammen.
Woher nimmt die Wolga ihre Kraft? Die Quelle allein reicht nicht aus, um ihre Größe zu erklären. Neben den Wasserwelten von Waldai Nordwestlich von Moskau sind es die Schneemassen des Uralgebirges im Osten und die Tiefenwasser der nordischen Urwälder, die den Fluss zu einem mächtigen Strom anschwellen lassen.
Der erste Teil des aufwändig produzierten Dreiteilers führt vom Quellplateau bis zu den großen Nebenflüssen des Ural. Obwohl am Rande des dichtbesiedelten Europa gelegen, bietet das Flussreich der Wolga auch heute noch überraschend viel Raum für ungezähmte Natur.
Im Einzugsgebiet liegen Dutzende Naturschutzgebiete und Reservate. Nirgendwo sonst in Europa gibt es noch so großflächig intakte Flusslandschaften und Feuchtgebiete. Auwälder, Moore, Wiesen und Überschwemmungsflächen begleiten die Niederungen von Oka, Sura, Kama, Wetluga oder Samara. Nur Nebenflüsse des riesigen Hauptstromes, doch viele größer als Rhein, Main oder Elbe.
In Folge des Zweiten Weltkrieges sind die zentralrussischen Wälder stark geschrumpft, und auch Besiedlung, Staudämme und Landwirtschaft fordern ihren Tribut. Doch im riesigen Einzugsgebiet der Wolga ist noch immer Platz für wilde Tiere. Wisente, Elche und Wildschweine leben im waldreichen Norden des Wolga-Stromtals neben Biber, Nerz und Fischotter. Die natürlichen Flusslandschaften sind Lebensräume für Arten, die in Westeuropa kaum mehr vorkommen.
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