37°: Schutzlos ausgeliefert Film von Anne Kauth
Obdachlose Frauen sind schutzlos, machen oft Erfahrung mit Gewalt. "37°" begleitet drei Frauen auf ihrem Weg aus der Wohnungslosigkeit. Können sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen?
Leonie (27) lebt im Abbruchhaus. Sie träumt davon, ihre Kinder wieder bei sich zu haben. Regina (59) hat draußen im Zelt geschlafen und sucht ein richtiges Zuhause. Jana, 50, bekommt vom Verein "Little Home" eine kleine Hütte als Schutz vor Übergriffen.
"Allein als Frau auf der Straße, da hat man einfach nur Angst." Leonie ist suchtkrank und lebte mehrere Jahre auf der Straße. Ohne schützenden Rückzugsraum erleben Frauen draußen viel Gewalt. Laut Statistik haben 70 bis 80 Prozent der Frauen auf der Straße Erfahrung damit machen müssen.
Leonie wird unterstützt vom Verein "Housing First" in Düsseldorf. Wohnraum ohne Vorbedingungen ist dort die Devise. Leonie bekommt trotz ihrer Alkohol- und Drogensucht eine kleine Wohnung, in der sie sich physisch und psychisch erholen kann.
Regina hat aufgrund chronischer gesundheitlicher Probleme in ihrer feuchten Wohnung einige Zeit draußen im Zelt geschlafen. Dann suchte sich die ehemalige Krankenschwester Hilfe bei der Kieler Stadtmission. Doch dort kann sie nur begrenzte Zeit bleiben. Sie versucht hartnäckig, auf dem hart umkämpften Wohnungsmarkt eine kleine Wohnung zu finden, die sie finanziell stemmen kann. Der Stempel "wohnungslos" erschwert ihre Suche.
Das klassische Bild von Obdachlosigkeit ist männlich, alt, verwahrlost. Dabei liegt der Anteil der Frauen bei knapp 30 Prozent. Doch sie sind schwer zu finden. Obdachlosigkeit bei Frauen ist gut kaschiert. Oft schlüpfen sie bei vermeintlichen Freunden unter, die dann eine Gegenleistung erwarten. So wie bei Jana. Das Erlebte hat sie rausgetrieben auf die Straße. Sven Lüdecke vom Verein "Little Home" schenkt der 50-Jährigen eines seiner drei Quadratmeter großen Häuser, die oft der erste Schritt für obdachlose Menschen sind, um sich weiter zu stabilisieren.
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