Matinee Jakub Hrusa in Bayern
So, 26.01. | 12:21-12:56 | Ö1
Im Herbst war Jakub Hrusa am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks in der Münchner Residenz zu erleben. Mit im Gepäck hatte der tschechisch-polnische Dirigent drei Meisterwerke aus dem osteuropäischen Kanon, denn: „Wenn wir etwas lieben, wenn wir von etwas wirklich überzeugt sind, ist unser natürlicher Impuls, es mit anderen Menschen zu teilen“, so Hrusa. Zu Beginn des Konzerts führt Musik aus der Oper „Osud“ in die Klangwelt von Leos Janaceks raffinierter Melodik. Anschließend wird es vollmundig-romantisch: Beim 1862 entstandenen zweiten Violinkonzert des polnischen Violinvirtuosen Henryk Wieniawskis kann der amerikanische Geiger Joshua Bell aus dem Vollen schöpfen. Für den begeisterten Applaus des Publikums bedankt er sich anschließend mit einer bittersüßen Melodie aus der Feder des vielleicht berühmtesten polnischstämmigen Komponisten. Nach der Pause folgt dann ein Klassiker des 20. Jahrhunderts: Witold Lutoslawskis 1954 fertiggestelltes „Konzert für Orchester“. Mit seiner Verbindung von polnischen Volksmelodien, neobarocken Satzformen, atonalem Kontrapunkt und einer prononcierteren Rhythmik entfaltet es seine so eigenwillige wie eindrückliche Sogwirkung, die den Komponisten schlagartig auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs bekannt machte.(Sarah Schulmeister)
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