Zum Holocaust-Gedenktag

Die Kinder von Windermere Spielfilm, Großbritannien/Deutschland 2019

Fr, 31.01.  |  20:15-21:45  |  3sat
Untertitel/VT Hörfilm/AD  Drama Länge: 90 Min.

Das Drama über Kinder, die Hitlers Konzentrationslager überlebten, ist eine Koproduktion mit der britischen BBC.

Das hochemotionale Drehbuch zu "Die Kinder von Windermere" stammt von Simon Block und beleuchtet ein bisher noch nicht erzähltes Kapitel im Nachgang des Holocausts. Unter der Regie von BAFTA- und Emmy-Gewinner Michael Samuels spielen Thomas Kretschmann, Romola Garai, Iain Glen, Konstantin Frank, Philipp Christopher, Anna Schumacher und viele andere. Die Kinder werden von jungen Schauspielern aus ganz Europa verkörpert.

August, 1945. Ein Reisebus erreicht Calgarth Estate am nordenglischen Lake Windermere. Die Passagiere: 300 Kinder und Jugendliche, die Hitlers Konzentrationslager überlebt haben. Sie besitzen nur noch das, was sie am Leib tragen, und ihr Leben. In der geschützten Umgebung sollen sie einen Sommer lang unter der Betreuung des deutschen Psychologen Oscar Friedmann (Thomas Kretschmann) lernen, mit ihren grausamen Erlebnissen während des Holocausts umzugehen. Der Film rückt eine kleine Gruppe traumatisierter 13- bis 17-Jähriger in den Mittelpunkt, die, nach Jahren des Schreckens, wieder einen normalen, angstfreien und lebensbejahenden Alltag erleben können. Am Lake Windermere lernen sie, was es heißt zu leben. Hier legen sie den Grundstein für eine bessere Zukunft – auch wenn viele der Kinder erst dort erfahren, dass es keine Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihren Familien gibt.

In der Dokumentation zum Film "Die Kinder von Windermere" berichten einige der letzten noch lebenden Kinder des Transportes nach England in sehr persönlichen Statements von ihren Erfahrungen. "Wir kamen aus der Hölle in den Himmel", erinnert sich Sam Laskier. Er war einer der 300 jungen Juden verschiedenster Nationalitäten, die sich nach der Befreiung der KZs durch die Alliierten im englischen Windermere erholen sollten. Wie andere, die sein Schicksal teilen, schildert Arek Hersh in der Dokumentation, was der Neuanfang für ihn bedeutete: "Ich begann wieder, mich als ein menschliches Wesen zu fühlen." Der therapeutische Umgang mit den traumatisierten Kindern beeinflusste die Entwicklung der Kinderpsychologie weltweit. Auch deshalb ging das "Windermere-Projekt" in die Geschichte ein.

Sam (Marek Wroblewski), Arek (Tomasz Studzinski) und Chaim (Kacper Swietek,) laufen freudig zum See, begleitet von weiteren Jugendlichen (Darsteller unbekannt). Die Zeit in Windermere hat den Kindern wieder Hoffnung gegeben. Bild: Sender /  ZDF / HELEN SLOAN SMPSP
Sam (Marek Wroblewski), Arek (Tomasz Studzinski) und Chaim (Kacper Swietek,) laufen freudig zum See, begleitet von weiteren Jugendlichen (Darsteller unbekannt). Die Zeit in Windermere hat den Kindern wieder Hoffnung gegeben. Bild: Sender / ZDF / HELEN SLOAN SMPSP

Packender Film nach einer wahren Geschichte von 300 Kindern, die den Holocaust überlebt haben und 1945 nach England gebracht werden. Dort wird ihnen Hoffnung auf ein neues Leben gegeben.

Nach ihrer Befreiung aus den Konzentrationslagern werden die jüdischen Kinder an den Lake Windermere gebracht. Der deutsche Psychologe Oscar Friedmann betreut die Kinder dort einen Sommer lang, und sie lernen, mit ihren schlimmen Erfahrungen umzugehen.

Der Film trifft einen durchweg positiven Ton und rückt eine kleine Gruppe 13- bis 17-Jähriger in den Mittelpunkt: Arek Hershlikovicz, Ben Helfgott, Ike Alterman, Sala Feiermann, Salek Falinower und Sam Laskier. In einer geschützten Umgebung wird den traumatisierten Kindern wieder ein normaler, angstfreier und lebensbejahender Alltag möglich gemacht. Sie lernen wieder, was es heißt, genug zu essen zu haben und allein in einem Zimmer zu schlafen. Außerdem lernen sie Englisch und bereiten sich mithilfe des einfühlsamen Trainers Jock Lawrence auf ein Fußballspiel mit den Einwohnern des Dorfs vor.

Jedoch ist die Vergangenheit immer präsent, und einige erfahren erst in England, dass ihre Familie vollständig ausgelöscht wurde. In Windermere spüren sie wieder, was es heißt, zu leben, und ihnen wird klar, wie viel Glück sie hatten, die Schrecken des Lagers zu überstehen.

Zentrale erwachsene Figur ist der Psychologe Oscar Friedmann, gespielt von Thomas Kretschmann, der eine Art Vaterfigur für viele der Jugendlichen wurde und dessen Ziel es war, den jungen Heranwachsenden beim Bewältigen ihrer Erfahrungen zu helfen.



Darsteller:
Thomas Kretschmann (Oscar Friedmann)
Romola Garai (Marie Paneth)
Iain Glen (Jock Lawrence)
Tim McInnerny (Leonard Montefiore)
Konstantin Frank (Rabbi Weiss)
Marcel Sabat (Berish Lerner)
Regie: Michael Samuels

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