Selbstbestimmt - Die Reportage Was wurde aus ...?: Tobi - Größe ist relativ
Sa, 18.01. | 9:30-10:00 | ARD-alpha
Wir treffen Menschen wieder, die uns als Kinder von ihren Hoffnungen. ihren Träumen und ihren Zielen erzählt haben. Was ist aus ihnen geworden? Jahre später erzählen wir ihre Geschichte weiter.
Da war Tobi. Und seine Zwillingsschwester Anni. Tobias ist kleinwüchsig, seine Schwester Ann-Kathrin normalgroß. Neun Jahre sind vergangen, seitdem wir beide in Oberursel getroffen haben. Tobias steht dazu, dass er ein loses Mundwerk hat – denn „irgendwie muss man sich ja bemerkbar machen, wenn man klein ist.“ Ann-Kathrin ist zwar größer, stand aber trotzdem immer im Schatten ihres Bruders und wünschte sich als Kind sehnlichst, auch einmal im Mittelpunkt zu stehen. Die beiden sind heute 21 Jahre alt und erzählen vom Aufwachsen mit Tobias‘ Behinderung, von Schicksalsschlägen, die sie gemeinsam gemeistert haben, und warum es für einen kleinen Mann schwierig ist, eine Freundin zu finden. „Was wurde aus … Tobi“ erzählt die Geschichte einer ganzen besonderen Beziehung zweier Geschwister weiter.
Wie Tobis Zukunft aussieht, ist ungewiss, denn seine Kleinwuchsart ist selten und weitgehend unerforscht. Tobias hat keine Knie und keine Oberschenkel. Die Ärzte vermuten, dass sich seine Hüfte versteifen wird und er irgendwann im Rollstuhl sitzt. Dadurch lässt sich Tobias aber nicht davon abhalten, Pläne zu schmieden: „Ein Job als Fotograf, ein schönes Haus, eine gesunde Familie, ein oder zwei Kinder – so stelle ich mir meine Zukunft vor“, sagt er.
Artikel 3 des Grundgesetzes verkündet: "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden." Doch wird diese abstrakte Norm tagtäglich umgesetzt - und wenn ja, wie? Die Sendung "selbstbestimmt!" geht dieser Frage nach, sei es in Arbeit und Beruf, in der Schule, an der Universität, beim Wohnen, beim Sport oder in der Kultur und Kunst. Selbstbestimmtes Leben, Selbstbestimmung über eigene Angelegenheiten im privaten und im gesellschaftlichen Bereich ist die berechtigte Grundforderung von Menschen mit Behinderung.
Autor: Nina Cöster
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