plan b: Jeder Baum zählt Film von Torsten Mehltretter

Sa, 08.02.  |  17:35-18:05  |  ZDF
Untertitel/VT Gebärdensprache  Niederlande/Deutschland/Italien 2025 Länge: 30 Min.

Immer häufiger setzen Trockenheit und Stürme den Wäldern zu. Nur noch jeder fünfte Baum ist gesund. Mit neuen Ideen kommen klimaresiliente Bäume zurück in die Natur und auch in unsere Städte.

Neuen Wald dorthin bringen, wo die Menschen wohnen: Das will der niederländische Gartenbautechniker Leo von Dalen. In Utrecht setzt er das Konzept eines italienischen Stararchitekten um: Bäume pflanzen auf Dächern und Fassaden von Häusern.

Um Wohnraum mit Bäumen zu kombinieren, sollen an einem Utrechter Neubau gut 10.000 Sträucher und 360 Bäume an den etwa 100 Meter hohen Gebäudewänden gepflanzt werden: stabil bei Sturm, hitzeresistent und mit Ablaufmöglichkeiten für Wassermassen bei Starkregen. "Am Anfang habe ich gedacht, das funktioniert nie, aber inzwischen muss ich sagen, es gibt langfristig keine besseren Lösungen für das Leben in der Stadt." Die Pflanzen schützen vor Lärm, Schmutz und Hitze und sind für die Luft so wertvoll wie ein Hektar Wald.

Wenn an der Donau bei Ingolstadt Bagger den Fluss verbreitern, hat Barbara Stammel ihr Ziel erreicht: Ein neuer Auwald wird geschaffen. Die großen Baumaschinen sorgen für mehr Platz am Ufer, denn ein neuer Wald braucht auch neuen Raum. Die Auwaldökologin hat mit ihren Studien nachgewiesen, wie wertvoll die einst abgeholzten Auwälder für unsere Umwelt sind: "Auwälder sind außerordentlich artenreich, binden mehr CO2 als normale Wälder und sind ein zuverlässiger Schutz vor Hochwasser nach Starkregen." An den Ufern sind Bäume wichtig, die sowohl in Flüssen als auch im Trockenen stehen können, damit das Wasser in verschiedenen Höhen und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit durch die Auenlandschaft fließen kann.

Ein orkanartiger Sturm hat das Leben von Federico Stefani im Jahr 2018 aus den Fugen gebracht. Damals suchte ein Sturmtief mit Namen Vaia seine Heimat im italienischen Trient heim und zerstörte etwa 42 Millionen Bäume. Federico Stefani wollte helfen und kündigte seinen gutbezahlten Job bei der NATO in Brüssel. Gemeinsam mit Freunden gründete er ein Unternehmen mit dem Ziel, die heimischen Wälder neu aufzubauen und zukunftsfähig zu machen. Ihre Handylautsprecher, gefertigt aus Bruchholz, wurden zum Verkaufsschlager. "Wir wollten etwas Simples in einem schönen Design anbieten, das die Leute haben wollen, weil sie es als Symbol für den Wert unserer Wälder ansehen." Über 100.000 Holzlautsprecher haben sie inzwischen verkauft und für jeden an den Hängen, wo der Sturm wütete, einen Baum gepflanzt.



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