Nostalgia (Folge 2 von 20) Von André Kubiczek

Di, 17.12.  |  9:00-9:35  |  MDR Figaro
Stereo 
André Kubiczeks erzählt in seinem neuen Buch von seiner Beziehung zur Mutter, die versuchte, in der Fremde eine Heimat zu finden. Dabei entsteht ein ganz eigenes Bild vom Leben in der DDR - aus der Perspektive einer binationalen Familie, die im Alltag anzukommen versucht. 1968: Teo, eine junge Laotin, kommt am Berliner Ostbahnhof an. Es ist die Liebe, die sie in die DDR führt, weit weg von ihrer Familie. Doch ihr neues Leben in Potsdam, scheinbar ein sozialistisches Idyll, ist schwer, und auch perfektes Deutsch kommt gegen die Fremdheit, die man sie als Asiatin jeden Tag spüren lässt, nicht an. Weihnachten 1982: André, Teos Sohn, ist zwölf und wünscht sich nur eines: den Schikanen seiner Lehrerin entgehen und möglichst nicht auffallen, was nicht so einfach ist als halblaotischer DDR-Bürger und zudem mit einem jüngeren Bruder mit Behinderung. Trotzdem ist eigentlich alles ganz schön, solange Andrés Mutter nicht wieder krank wird, solange sein Bruder nicht ausrastet, solange die Mutter und die Großmutter sich vertragen. Doch dann erschüttern mehrere Schicksalsschläge die Familie...

André Kubiczek, 1969 geboren, lebt in Berlin. Er ist der Sohn des Staatswissenschaftlers Wolfgang Kubiczek. Seine Mutter, eine Laotin, hatte seinen Vater in Moskau während des Studiums kennengelernt. Er studierte eine Zeit lang Germanistik in Leipzig und Bonn, brach sein Studium aber ab. 2002 erschien sein Debüt-Roman "Junge Talente". 2007 wurde er mit dem Candide-Preis ausgezeichnet. "Skizze eines Sommers" (2016) stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschienen "Straße der Jugend" (2020) und "Der perfekte Kuss" (2022).

Regie: Anke Beims
Produktion: MDR 2024

Mitwirkende:
Patrick Güldenberg
Karina Plachetka

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