Vorgestellt Musik aus dem Seicento
Mo, 28.04. | 11:30-12:00 | Ö1
Auch wenn Ludwig Wilhelm nur Markgraf von Baden-Baden war, so wollte er doch im 17. Jahrhundert die Musik von ganz Europa an seinem Hof in Mahlberg versammeln. Der Kopist der Hofmusikkapelle, Franz Rost, sammelt Werke aus allen Ecken des Heiligen Römischen Reiches, um den kosmopolitischen Ansprüchen seines Dienstherren zu genügen. Entstanden ist daraus der Codex Rost, der uns heute einen umfassenden Eindruck über den Musikgeschmack in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gibt. Das Ensemble Open Chamber Berlin hat aus den 156 Stücken ein knappes Dutzend ausgewählt und interpretiert diese Werke mit einer frühlingshaften Leichtigkeit und klanglicher Perfektion.In die gleiche Zeit fällt auch das Repertoire der Kapsber’girls. Das Ensemble hat sich nach dem italienischen Lautenisten und Komponisten Giovanni Girolamo Kapsberger benannt und besteht aus zwei Sängerinnen, einer Lautenistin und einer Gambistin. Für das neue Album „Vox Feminae“ haben die Musikerinnen ausschließlich Werke von Komponistinnen wie Barbara Strozzi oder Antonia Bembo gewählt (eine Ausnahme bilden Werke des Namensgebers Kapsberger). Diese betont weibliche CD stellt unbekannte Stücke ins Zentrum und soll ihren Verfasserinnen den Weg ebnen, um die Beachtung zu bekommen, die ihnen zu Lebzeiten versagt geblieben ist. Klanglich werden Laute und Gambe von dem hellen Timbre einer Harfe ergänzt; die beiden Frauenstimmen finden so ideal zueinander, dass man diesem Dialog stundenlang lauschen möchte.
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