Terra X

Faszination Universum

Mo, 30.12.  |  1:30-2:15  |  ZDFinfo
Untertitel/VT  Deutschland 2020 Länge: 45 Min.

Die Weiten des Universums scheinen grenzenlos, unser Verstand aber kann Unendlichkeit nicht erfassen. Gibt es vielleicht doch eine Grenze? Harald Lesch wagt den Blick zum Rand der Welt.

Seit der Antike versuchen Forscher, die Grenzen der Welt auszuloten. Auch wenn wir nicht beliebig weit reisen können, unser Forscherdrang kennt keine Grenzen. Mit modernen Teleskopen blicken wir so tief ins Universum wie nie zuvor: Was zeigen sie vom Rand der Welt?

Die weiteste Reise ins All, die einem Menschen je gelungen ist, ging gerade einmal bis zum Mond. Weiter sind nur unbemannte Sonden gekommen – allen voran die Voyager-Sonden. Seit über 40 Jahren sind sie unterwegs und senden noch immer Informationen vom Rand unseres Sonnensystems zur Erde.

Doch selbst diese Sonden werden noch mindestens 40.000 Jahre brauchen, um in die Nähe des nächsten Sterns zu gelangen. Weder wir noch unsere technischen Stellvertreter können die Weiten des Alls je vor Ort erkunden. Lässt sich allein durch den Blick in den Himmel die Größe des Alls bestimmen?

Schon im antiken Griechenland gelang es dem Gelehrten Eratosthenes, die Größe der Erde zu bestimmen, ohne sie je zu bereisen. Alles, was er dazu brauchte, waren Sonnenschein und eine gute Beobachtungsgabe.

Doch der Blick in den Nachthimmel täuscht: Die Sterne scheinen sich wie auf einer Kuppel über uns zu drehen. Noch im 16. Jahrhundert glaubten selbst die Gelehrten, die Sterne würden auf kristallenen Sphären um die Erde kreisen. Ein Mann, der diese Vorstellung zu bezweifeln wagte, bezahlte seine Weitsicht mit dem Leben. Doch Giordano Brunos Idee eines unendlichen Universums war nicht unbegründet. Zu Brunos Zeiten war es unmöglich, seine Vorstellung zu beweisen. Es fehlte eine Messlatte, mit der man die Entfernungen zu den Sternen hätte bestimmen können. Selbst Anfang des 20. Jahrhunderts glaubten Astronomen noch immer, unsere Milchstraße sei die einzige Galaxie im Universum.

Erst die Arbeit einer klugen Frau sollte daran etwas ändern: Henrietta Swan Leavitt. Sie durfte, wie viele ihrer Zeitgenossinnen, nur wissenschaftliche Hilfsarbeiten übernehmen. Sie zählte Sterne auf Fotoplatten und lieferte den Astronomen die Daten zu. Bei der mühsamen Auswertung unzähliger Abbildungen des Himmels fiel ihr etwas auf: Bestimmte Sterne zeigten Besonderheiten. Henrietta Swan Leavitt lieferte mit ihrer Beobachtung die Grundlage für die Vermessung des Universums.

Moderne Teleskope vermessen den Kosmos immer genauer. Ein Teleskop blickt dabei so tief wie kein anderes zuvor: das Hubble-Weltraumteleskop. Könnte es auch Botschaften vom Rand des Universums übermitteln?

Wie einst Eratosthenes wollen Astronomen die Größe des Kosmos bestimmen, ohne ihn mit eigenen Augen ganz sehen zu können. Harald Lesch folgt ihren Überlegungen bis an den Rand der Erkenntnis.



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