William Shakespeare Ruhm und Rebellion

Sa, 14.12.  |  21:10-22:05  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Kultur, 2024
Shakespeare ist heute so populär, wie er es - nach allem, was wir wissen - zu seinen Lebzeiten im elisabethanischen London gewesen sein muss. Damals genoss Shakespeare nach großen Bühnenerfolgen die Protektion der theaterbegeisterten Monarchin Elisabeth I. Er verdient sehr gut. Mit dem Cousin der Königin ist er Teilhaber einer Kompanie. Doch der Ruhm hat auch seine Schattenseiten: Der unzufriedene Lord Essex, einst Günstling der Königin, versucht, Shakespeare in einen Aufstand zu verwickeln.

Viele traurige und beängstigende Erlebnisse in Shakespeares Leben spiegeln sich in seinen Stücken wider. Biografische Notizen über sein Leben gibt es nur wenige. Dazu war er zu „unbedeutend“ im hierarchischen Getriebe des Elisabethanischen Zeitalters. In seinen Stücken finden sich jedoch Hinweise darauf, wer er wirklich war. Die inneren Kämpfe, die er auszutragen hatte. Und die Kräfte, die ihn zu seinem gigantischen Werk antrieben. Einige Jahre nach seiner Ankunft in London ist Shakespeare Teilhaber von Lord Hunsdon, dem Cousin der Königin. Er ist berühmt und in der oberen Mittelschicht angekommen. Denn das Geschäft floriert: Auf Jahre der Pest folgen Jahre der Missernten, des Hungers und der Rebellion. Da kommt die Zerstreuung im Theater, dem Massenmedium der Zeit, gerade recht. „Ein Sommernachtstraum“ wird inszeniert. Die letzten Jahre der unbeliebt gewordenen Elisabeth sind von Krisen geprägt. Die Frage der Nachfolge stellt sich immer drängender. Es kommt sogar zur Rebellion des Grafen von Essex. Am Vorabend dieser Rebellion bringt Shakespeare „Richard II“ auf die Bühne - keines seiner Glanzstücke. Es handelt von einem schwachen Monarchen, der abgesetzt und dann ermordet wird. Solche Botschaften werden damals verstanden. Das gefährliche Spiel kann ihn den Kopf kosten. Doch nach der Niederschlagung der Rebellion und der Enthauptung des Grafen von Essex lädt Elisabeth Shakespeare an den Hof. Dort wird „Richard II“ noch einmal aufgeführt, unter ihrem stählernen Blick. Und Shakespeare kann sich noch einmal aus der Affäre ziehen.

Regie: Julian Jones

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