Das gefährliche Geschäft der Trüffeljäger Deutschland 2023
Fr, 13.12. | 1:15-1:45 | tagesschau24
Information, 2023
Michele Bertolusso ist ein „Trifulau“, so nennen sich die Trüffeljäger im Piemont. Von der Dämmerung bis zum Morgengrauen ist er auf Trüffeljagd. Er will ungestört in seinen geheimen Gebieten suchen können. Zu groß ist die Angst vor der Konkurrenz. Und dann ist da die Sorge um seine Hunde: „In all den Jahren haben sie 14 meiner Hunde getötet. Alle haben Giftköder gefressen. Drei konnte ich noch retten, die anderen sind gestorben.“
Die Polizei im Piemont ist so gut wie machtlos. Die kleine Einheit unter Forstpolizistin Nadia Bessone sucht regelmäßig Trüffelgründe ab, um Giftköder sicherzustellen. Lange war die Welt der Trüffeljäger verschlossen. Erst in den vergangenen Jahren haben einige von ihnen das Schweigen gebrochen und Vergiftungsfälle gemeldet.
Jedes Jahr im Herbst verwandelt sich die Innenstadt von Alba zum Trüffelzentrum Europas. Für den weißen Trüffel in Spitzenqualität werden bis zu 6.000 Euro pro Kilo gezahlt. Doch was nutzen Rekordpreise für den weißen Trüffel, wenn seine Zukunft so ungewiss ist, dass die UNESCO Trüffelsuche 2021 zum immateriellen Kulturerbe erklären musste?
Paolo Montanaro vertreibt mit seiner Schwester Stefania eingelegte Trüffel, Trüffelöl und Trüffelpasta. Doch die vergangene Saison war die schlechteste aller Zeiten. Denn der Trüffel ist ein empfindliches Wesen. Die Landwirtschaft und Monokulturen bedrohen seinen natürlichen Nährboden. Deshalb engagiert sich Paolo Montanaro für die Wiederaufforstung der Wälder im Piemont: „Nur wenn wir versuchen, den Trüffel zu schützen, haben wir eine Chance, diese Delikatesse auch in Zukunft noch zu genießen.“
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