Amanda Lear, die Geheimnisvolle "Nennen Sie mich Fräulein"

Mo, 30.12.  |  3:50-5:30  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Kultur, 2022
Mit ihrer rauchigen, dunklen Stimme begeisterte die französische Sängerin Amanda Lear in den 70er Jahren das Publikum, das sie zur Discoqueen kürte. Ihr größter Erfolg - der Hit „Follow Me“ - verkaufte sich millionenfach. Sie war Model, androgyne Femme fatale, RTL II-Moderatorin („Peep!“) und Muse von Salvador Dalí. Sie gehörte zum Jetset der 70er Jahre wie die Glitzerkugel in die Disco.
Neues Porträt einer Ikone, die zum Inbegriff der Popkultur wurde.

„I should be difficult to find / So follow me / Just follow me“ - „folgt mir“ haucht sie mit rauer, tiefer Stimme, in schwarzem Kleid und glitzernden Sandalen. In den 70ern ist Amanda Lear Discoqueen und Popikone, Model und Weltstar. Mit ihrer Sinnlichkeit verzauberte sie Paco Rabanne, Andy Warhol, Bryan Ferry und David Bowie. Sie lebte mit Salvador Dalí unter einem Dach und war die Freundin von Rolling Stone Brian Jones.

Eines ist gewiss: „Ich bin nicht die, für die ihr mich haltet“, schrieb sie in ihrer 2009 erschienen Biografie. Amanda Lear scheint ungreifbar; immer wieder änderte sie ihr Geburtsdatum - als wahrscheinlichstes Datum gilt der 18. November 1939 -, ihre Herkunft und ihre Biografie. Als Hüterin ihrer eigenen Legende spielte sie stets mit verschiedenen Identitäten. Ihr wahres Ich verbirgt sich hinter zahlreichen Gesichtern.

Von Bowie bis Berlusconi, von London nach Paris: Die Geschichte von Amanda Lear ist auch eine Geschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, von den Hippies der 60er und 70er Jahre bis zu den 80er und 90er Jahren.

Als Muse der Avantgarde traf sie geniale Exzentriker, berühmte Intellektuelle, gefeierte Künstler, Stars und Sternchen. Sie erlebte die Blütezeit der Unterhaltungsindustrie und die Anfänge des Reality-TV. Bis heute spielt sie mit der verruchten Aura ihrer Vergangenheit. Mit ihrer Extravaganz, ihrem Erfindungsreichtum und ihrem unbändigen Freiheitsdrang hat sie aus sich eine unvergängliche Ikone der Popkultur geschaffen.

Regie: Patrick Jeudy

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