RESPEKT kompakt Haut bloß ab! Wie Architektur Menschen ausgrenzt
Fr, 13.12. | 4:15-4:30 | ARD-alpha
Die sollen weg da! Städte und Unternehmen tun viel, um Obdachlose, Jugendliche und Drogenkranke aus öffentlichen Räumen zu vertreiben: Metallstifte und erhöhte Kanten als Anti-Skateboarding-Maßnahmen, Bänke mit unbequemen Oberflächen, auf denen niemand schlafen kann. Beschallung mit Hochfrequenz-Lärm, den nur Kinder und Jugendliche hören können … Die RESPEKT-Reportage beleuchtet die kontroverse Praxis der „defensiven“ Architektur in deutschen Metropolen.
Wie erleben das die Menschen, die dadurch vertrieben werden? In Berlin geht RESPEKT-Moderatorin Meret auf alternative Stadttour - mit Dieter, der zeitweise auf der Straße gelebt hat. Er zeigt ihr an Beispielen, wie städtische oder private Planer:innen beliebte Schlafplätze ganz gezielt unbrauchbar machen. In München begleitet die Moderatorin Max, der erzählt, wie die Skater-Community aus dem öffentlichen Raum verdrängt wird. Und in Stuttgart besucht sie die Paulinen-Brücke. Zwischen den Pfeilern dieser riesigen Straßenbrücke haben sich Drogenkranke ein Stück öffentlichen Raum erkämpft und machen dort jetzt Tanzworkshops.
Design und Architektur lassen sich als Mittel sozialer Ausgrenzung nutzen – aber mit welchem Recht? Das fragt die RESPEKT-Moderatorin auch Donald van der Laan. Seine Firma bietet Systeme an, die Jugendliche per Hochfrequenz-Beschallung verjagen sollen. High Tech, um bestimmte Gruppen auszugrenzen. Haben er - oder die Käufer, darunter einige deutsche Kommunen - da keine moralischen Bedenken? Sollten innovative Konzepte nicht Räume schaffen, die für alle Bürger zugänglich sind?
Regie:
Roland Schenke
Meret Reh
Josef Schön
Moderation: Meret Reh
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