Dinner for one oder der 90. Geburtstag
Di, 31.12. | 19:10-19:30 | HR
Silvester ohne Miss Sophie und James? Undenkbar! Die kultige Schwarzweiß-Comedy "Dinner for one" gehört dazu wie Raketen und Champagner. Seit 1972 stolpert im Deutschen Fernsehen Jahr für Jahr der tattrige Butler James im Dienste von Miss Sophie so ungeschickt geschickt über das Tigerfell, dass man sich jedesmal vor Lachen kringelt. Was sonst bei Wiederholungen eher störend ist - nämlich zu wissen, wie die Geschichte endet -, ist hier der große Gag. Typisch britisch? Wohl kaum, denn den Fernsehzuschauern in Großbritannien ist der Sketch vollkommen unbekannt. Die Erklärung dafür: Anfang der sechziger Jahre tingelte Freddie Frinton mit seiner Partnerin May Warden durch Seebäder an der Südküste Englands. Tag für Tag spielten sie zwei Sketche - einer davon war "Dinner for one". In Blackpool saß eines Tages Peter Frankenfeld mit seinem Regisseur Heinz Dunkhase im Publikum und amüsierte sich köstlich. Es folgte ein Vertrag, und die Briten traten im Mai 1963 in Frankenfelds Show live auf - ein voller Erfolg, das Publikum jubelte. Am 8. Juli 1963 wurde daraufhin beim NDR die Fernsehfassung aufgezeichnet, die heute jedes Kind kennt. 1968 starb Freddie Frinton, knapp 59 Jahre alt. In seiner Heimat gab es keine Schlagzeilen, kaum jemand kannte ihn. "Dinner for one" war der einzige Film seines Lebens: unbeschreiblich britisch - und doch skurrilerweise ein Klassiker deutscher Fernsehunterhaltung.
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