Bestimmt deine Familie, wer du heute bist?
Ihre fröhliche Art machte Model Betty Taube zum Liebling und Vorbild. Mit dem Psychologen Leon Windscheid spricht sie nun über ein jahrelanges Tabuthema: die Alkoholsucht ihrer Mutter.
Betty wurde als Kind von ihrer suchtkranken Mutter vernachlässigt, lebte im Kinderheim. Ihre Mutter starb, während sie mit Heidi Klum für "Germany's Next Topmodel" drehte. Jahre später folgt der Zusammenbruch. Die heute 30-Jährige bekommt die Diagnose Depression.
Bei einer Straßenumfrage in Berlin wird Leon klar, wie präsent das Thema Sucht in den Köpfen und im alltäglichen Leben der Menschen ist. Ein Begriff, der dabei immer wieder auftaucht, ist das Konzept der sogenannten Co-Abhängigkeit. Damit ist – je nach Definition – gemeint, dass neben der suchtkranken Person noch weitere Menschen, vor allem die Angehörigen, in die Abhängigkeit verwickelt sind und durch ihr Verhalten die Person in ihrer Sucht noch bestärken.
Leon trifft den Suchtforscher Prof. Johannes Lindenmeyer. Er hat über 20 Jahre lang eine Klinik für alkohol- und medikamentenabhängige geleitet und weiß, dass zu jedem süchtigen Menschen im Schnitt fünf Personen im Umfeld gehören, die mit von der Krankheit betroffen sind. Dennoch würde er diese Menschen niemals als "co-abhängig" bezeichnen, denn die wissenschaftliche Haltbarkeit des Konzepts ist mehr als fraglich, da damit die Menschen im Umfeld gleichermaßen zu potenziell Kranken erklärt würden.
Betty Taube hat ihre Kindheit mittlerweile in einer Therapie aufgearbeitet und es geschafft, ihre Depression zu überwinden. Heute führt die Hobby-Rennfahrerin und -Pilotin ein glückliches Leben und schaut versöhnlich auf ihre Kindheit und ihre Mutter zurück.
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