Olga Spielfilm Frankreich/Schweiz/Ukraine 2020
Fr, 24.01. | 1:00-2:25 | ARTE
Film, 2020
Kurz bevor die Euromaidan-Proteste 2013 in Kiew eskalieren, schickt eine alleinerziehende Journalistin und Regimegegnerin ihre Tochter in die Schweiz. Olga, 15 Jahre alt und Profiturnerin, hat das Ziel, bei der Europameisterschaft anzutreten. Lange hat sie in der Ukraine hart dafür trainiert, doch nun muss sie sich im Heimatland ihres verstorbenen Vaters zurechtfinden. Nicht nur die Sprache stellt eine Hürde dar. Auch die Tatsache, dass die Schweizer Turnerinnen Olga als Konkurrentin betrachten, erschwert das Einleben.
Regelmäßig telefoniert sie mit ihrer besten Freundin, die sie über die Lage in Kiew auf dem Laufenden hält und selbst aktiv an den Protesten teilnimmt. Olga hat ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht dabei ist, um für die Würde und Freiheit ihres Landes zu kämpfen. Dennoch müsste sie, um bei der Europameisterschaft für die Schweiz anzutreten, die Staatsbürgerschaft des Landes annehmen. Etwas, das sich wie Verrat anfühlt, denn eine doppelte Staatsbürgerschaft ist nicht möglich.
Schließlich eskaliert die Lage in Kiew und ihre Mutter wird genau an dem Tag, an dem Olga antreten muss, schwer verletzt. Schon vorher hat sie die Sorge um die Mutter sehr mitgenommen, doch nun ist Olga im Ausnahmezustand. Wird sie ihre hart erarbeitete Sportkarriere aufgeben, um ihrer Mutter und ihrer Heimat beiseitezustehen?
Die Darstellerin der Olga, Anastasia Budiashkina, ist wie ihre Kolleginnen im Film eine echte Profiturnerin und lebt aufgrund des Krieges in der Ukraine momentan in der Schweiz. Der französische Regisseur Elie Grappe, Jahrgang 1994, erhielt für sein Spielfilmdebüt “Olga” zahlreiche Preise, darunter den Prix SACD bei den Filmfestspielen in Cannes 2021 und den Schweizer Filmpreis 2022 in den Kategorien Bester Film, Bestes Drehbuch und Bester Ton.
Darsteller:
Anastasia Budiashkina (Olga)
Caterina Barloggio (Steffi)
Sabrina Rubtsova (Sasha)
Tanya Mikhina (Ilona)
Jérôme Martin (Adrien)
Thea Brogli (Zoé)
Regie: Elie Grappe
Drehbuch:
Elie Grappe
Raphaëlle Desplechin
Kamera: Lucie Baudinaud
Musikalische Leitung: Pierre Desprats
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