Ist Geld Männersache? Frankreich 2025

Di, 04.03.  |  20:15-21:05  |  ARTE
Zweikanalton  Information, 2025
Frauen sind in den Industriestaaten systematisch Opfer unsichtbarer Mechanismen, die zu Verarmung führen: Als Kinder bekommen sie oft weniger Taschengeld, als Erwachsene niedrigere Gehälter, als Mütter werden sie in der Berufswelt benachteiligt, und Hausarbeit oder sogenannte Care-Arbeit wird nicht bezahlt. Allein der Gegenwert dieser Leistungen beläuft sich beispielsweise in Deutschland und Frankreich auf 23 beziehungsweise 33 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Der erste Teil der Dokumentation enthüllt die systemische Verkettung, die zur Verarmung von Frauen führt - mit Mechanismen, die schon in der Kindheit gelegt werden und weiterhin greifen, wenn die Frauen selbst Mütter sind. Mit seiner Bestandsaufnahme in Frankreich über die USA bis nach Deutschland geht der Beitrag der Frage nach, wie echte Gleichberechtigung gelingen kann.

Frauen bleiben Opfer einer systematischen Benachteiligung, die sie in ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit einschränkt - auch im 21. Jahrhundert und auch in den Industriestaaten. Schon als Kinder bekommen Mädchen oft weniger Taschengeld als Jungen, und obwohl sie im Jugendalter meist besser in der Schule sind, streben sie weniger gut bezahlte Berufe an. Und dann kommen die Kinder … die Babypause ist sowohl in Deutschland als auch in Frankreich ein starker Einschnitt in der Karriere - und damit auch in die Finanzen.

Während in Frankreich die meisten Mütter die Doppelbelastung Beruf und Haushalt stemmen können, ist in Deutschland das Bild der Rabenmutter noch weit verbreitet. Zudem verrichten gerade viele Mütter unbezahlte Haushalts- und Kinderbetreuungsarbeiten - sogenannte Care-Arbeit -, deren Gegenwert sich mit rund 23 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Bundesrepublik beziffern lässt. In den Vereinigten Staaten entspricht die unvergütete Hausarbeit von Frauen 43 Prozent des BIP, in Frankreich 33 Prozent.
Damit wird deutlich: Muttersein geht einher mit der beruflichen Glasdecke; Führungsposten oder echte finanzielle Unabhängigkeit bleiben für die meisten Frauen unerreichbar. Selbst in Island, das seit des Frauenstreiks 1975 als Pionierstaat für Emanzipation gilt, bestehen Ungerechtigkeiten weiter fort. Die Isländerinnen sind das beste Beispiel dafür, wie lang und steinig der Weg zur echten Gleichberechtigung sein kann.

Regie: Véronique Préault

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